Frage an Tobias Pflüger von Evelyn J. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Wie ist die Millionärsabgabe definiert? Wie lässt sich diese Abgabe ohne Komplikationen und Kompromisse oder andere Privilegien umsetzen?
Wie lässt sich dadurch ein Europa ohne Armut und Ausgrenzung verwirklichen?
Sehr geehrte Frau Jankewitsch,
die Schere zwischen Armen und Reichen öffnet sich immer weiter: Es gibt heute in Deutschland mehr als 800.000 Millionäre, mehr als doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren.
Ich unterstütze die Forderungen meiner Partei, in Deutschland eine Millionärsabgabe zu erheben: Solange die Krise anhält, soll jede Millionärin und jeder Millionär jährlich fünf Prozent seines Vermögens abgeben. Dabei wird die erste Million nicht besteuert, es gibt also einen Freibetrag von einer Million, die von der Steuer nicht betroffen ist.
Die Millionärsabgabe kann bis zu 80 Milliarden Euro im Jahr bringen, mit denen z.B. Sozialausgaben, umweltgerechte Technologien und Arbeitsplätze finanziert werden können.
Als Abgeordneter im Europäischen Parlament habe ich allerdings nur sehr wenig Einfluss auf die Gestaltung des deutschen Steuersystems. Dies ist Sache Deutschlands, nicht der Europäischen Union. Für die Millionärsabgabe wird die Linksfraktion im Bundestag kämpfen.
Mit besten Grüßen,
Ihr Tobias Pflüger