Warum ist die grausame CO2 Betäubung in Schlachthöfen immer noch erlaubt Warum landen jährl. 440.000 Schweine bei vollem Bewusstsein im 60 C heißen Brühbad, wo sie unter schrecklichen Qualen ertrinken
Sehr geehrter Herr Bacherle,
die Folter die Tiere in Schlachthöfen erleiden müssen ist absolut schrecklich. Es wird immer nur über die Haltungsform gesprochen, nie über die grausamen Schlachtmethoden. Ich denke viel mehr Menschen würde sich vegan ernähren, wenn sie über die Zustände informiert wären. Die Bilder sind so schrecklich und verstörend, dass sie ohne Warnung nicht gezeigt werden, das muss man sich mal überlegen, da läuft doch was schief. In meinen Augen ist es ein Verbrechen Lebewesen zu foltern, egal ob Mensch oder Tier. Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass Schlachthöfe lückenlos videoüberwacht werden und die Videos von Tierschützern jederzeit geprüft werden können.
Vielen Dank
Beste Grüße Helga K.

Hallo Helga K.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Unter der ersten rot-grünen Bundesregierung haben wir es 2002 geschafft, den Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz zu verankern. Leider ist seitdem nicht mehr viel passiert, sodass wir, als in dieser Legislaturperiode wieder in die Regierung zurückkehrten, feststellen mussten, dass zwischen dem im Grundgesetz festgelegten Auftrag und der Wirklichkeit eine erhebliche Lücke klafft. Ich stimme Ihnen zu - Verbesserungen und Lückenschlüsse sind aus meiner Sicht dringend notwendig! Dazu gehören auch, dass Lücken im Tierschutz in den Schlachthöfen endlich geschlossen werden, damit die Tiere hier keinen Qualen mehr ausgesetzt werden. Aus diesem Grund setzen wir uns für eine Videoüberwachung in Schlachthöfen ein. Sie soll den Behörden künftig dabei helfen, systemische Mängel im Schlachtprozess (z.B. mangelhafte Betäubungsgeräte) aufzudecken. Eine Videoaufzeichnung muss die Tiere und die jeweils mit den Tieren arbeitenden Personen unter anderem bei der Schlachtung, Entladung und Betäubung in angemessener Weise erfassen. Selbstverständlich muss das Bewahren der Datenschutz- und Persönlichkeitsrechte eine Grundvoraussetzung für alle Überwachungsmaßnahmen sein.
Trotz großen Einsatzes unserer Fraktion für eine Novelle des Tierschutzgesetzes hat es in der nun endenden Legislatur leider nicht geklappt, eine solche Novelle durchs Parlament zu bringen. Besonders bei der FDP hat sich gezeigt, dass diese keinen Willen hatten, in diesem Bereich etwas zu verändern. Als Bündnisgrüne kämpfen wir aber weiter dafür, Tierschutz konsequent umzusetzen. Auch mir ist dies ein wichtiges Anliegen. In diesem wie in vielen anderen Politikfeldern zeigt sich: Es braucht starke Grüne im Bundestag und in der Regierung, damit wir in der kommenden Legislatur die begonnen Projekte für mehr Tierschutz weiterverfolgen können.
Mit freundlichen Grüßen