Monatelang auf der selben Stelle stehen? Welche Schritte unternehmen Sie und Ihre Partei, um die Anbindehaltung zu beenden?
Sehr geehrte Herr Bacherle,
über mehrere Monate am selben Platz angebunden sein - unvorstellbar für uns Menschen. Auch Nutztiere sind Lebewesen mit Emotionen und Bewegungsbedürfnissen. Welche Schritte unternehmen Sie und Ihre Partei, um ein Verbot jeglicher Form von Anbindehaltung zu erwirken? Wie stehen Sie zu einem vollständigen Verbot, das auch die saisonale Anbindehaltung umfasst, um das Wohl der Tiere nachhaltig zu verbessern?
Mit großem Interesse bedanke ich mich für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Simone B.
Guten Tag Simone B.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Es wird grundsätzlich verboten, Tiere über längere Zeit angebunden fixiert zu halten. Dafür können in Einzelfällen aber Ausnahmen für einen bestimmten Zeitrahmen und für eine bestimmte Zweckbindung gewährt werden, zum Beispiel für die Anbindung von Greifvögeln bis Erlass einer Rechtsverordnung.
Zusammen mit SPD und FDP haben wir vereinbart, die Anbindehaltung spätestens in zehn Jahren zu beenden. Für uns als Grüne Bundestagsfraktion schließt das sowohl die ganzjährige als auch die saisonale Anbindehaltung mit ein. In der Anbindehaltung können Milchkühe nur Liegen oder Stehen. Jegliche Bewegung darüber hinaus ist nur schwer möglich. Rechtlich ist festzustellen, dass es keine ausdrückliche Erlaubnis der Anbindehaltung gibt, diese lässt auch keine tiergerechte Bewegung im Sinne des Tierschutzgesetzes zu. Daher muss sie in absehbarer Zeit besseren Haltungsformen weichen. Mit einer Novelle des Tierschutzgesetzes wollen wir diese und weitere tierquälerischen Praktiken beenden.
Mit freundlichen Grüßen
Tobias B. Bacherle