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Frage von Susanne S. •

Frage an Tim Renner von Susanne S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Wie stehen Sie zum Familiennachzug für Menschen, deren Aufenthalt in Deutschland auf subsidiärem Schutz beruht? Und was sind Ihre Ideen für die Integration der hierher geflüchteten Menschen im Allgemeinen?

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Sehr geehrte Frau S.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage. Der Familiennachzug ist der Schlüssel zur Integration. Denn integrieren kann sich nur, wer nicht in ständiger Angst um die Sicherheit seiner Familie lebt. Das gilt natürlich auch für Menschen mit subsidiärem Schutz. Insbesondere dann, wenn absehbar ist, dass diese Menschen auf Jahre hinaus nicht in ihr Heimatland zurückkehren können (selbst wenn sie es wollen, so wie das bspw. in Syrien der Fall ist). Es ist doch absurd, wenn sich Menschen in Deutschland Sorgen machen „vor den vielen geflüchteten jungen Männern“ und wir diesen aber verbieten, ihre Frauen und Kinder nachzuholen.

Und was sind meine Ideen im Allgemeinen? Dazu könnte man sehr viel schreiben, aber ich versuche mich kurz zu fassen: Wenn es uns gelingt, den vielen Geflüchteten in Deutschland die Möglichkeit zu geben, ihren eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten, wird dies unsere Gesellschaft bereichern. Es ist darum wichtig, die Menschen von Anfang an mit Willkommensklassen, Sprachkursen, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie der zügigen Anerkennung von Qualifikationen bestmöglich auf ein Leben in Deutschland vorzubereiten - und ihnen damit die Möglichkeit zu geben, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Mittelfristig brauchen wir darüber hinaus ein Einwanderungsgesetz, mit dem wir legale Einwanderung nach Deutschland nach klaren Kriterien ermöglichen. Es ist doch irre, dass es das nicht gibt. (Das Asylrecht darf davon selbstverständlich nicht angetastet werden.)

Und schließlich: Wieso erhalten Kinder, die in Deutschland geboren werden, hier aufwachsen und die Sprache sprechen, nicht automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft? Christian Lindner fordert sogar, hier geborene Kinder von Flüchtlingen auch noch nach Jahren abzuschieben. Das halte ich für unmenschlich.

Beste Grüße
Tim Renner