Frage an Tim Kristian Stoberock von Dieter H. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Dr. Stoberock,
ich wohne in der Siedlung Heimgarten in Poppenbüttel. Bekanntermaßen befindet sich diese im finalen Einflugbereich des Flughafens. So habe auch ich Fluglärm durch die überwiegend landenden Flugzeuge zu ertragen. Unerträglich wird dieser Fluglärm allerdings, wenn eine dichte Taktung (1-5 Minuten) der Anflüge über Stunden oder gar Tage erfolgt.
Unbestritten macht übermäßiger Fluglärm krank. Bei zu engen Taktungen ist das evident. Dennoch wird regelmäßig vorsätzlich gegen diese Erkenntnis und damit auf das Recht auf körperliche Unversehrtheit verstoßen.
Herr Dr. Stoberock,
wie ist Ihre Meinung zu dieser Verhaltensweise?
Wie kann sie geändert werden?
Wie würden Sie die Problemlösung in der Bürgerschaft betreiben?
Ich sehe Ihrer Antwort mit Interesse entgegen und verbleibe
mit freundlichem Gruß
D. H.
Sehr geehrter Herr Hauenschild,
ich wohne unweit von Ihnen, nur wenige hundert Meter entfernt. Zwar
nicht direkt in der Einflugschneise, aber durchaus vom Flugzeuglärm
betroffen. Außerdem bin ich in Hummelsbüttel großgeworden. Daher kann
ich Ihr Problem gut nachvollziehen.
Vorweggestellt: Wir haben einen innerstädtischen Flughafen und das ist
aus vielerlei Gründen auch gut so. Außerdem ist es unrealistisch zu
erwarten, dass ein neuer Flughafen in Kaltenkirchen gebaut werden
wird. Wir werden daher mit dem Flughafen leben müssen. Dabei muss aber
die Belange der Anwohner oberste Priorität haben.
Es bedarf daher insbesondere:
- Ein lärmoptimiertes Anflugverfahren im Einvernehmen mit den
Hamburger Nachbarn im Nordosten. Dafür müssen die Anflüge möglichst
früh auf einen eng begrenzten Korridor begrenzt werden. Ziel muss es
sein, die Anflüge so zu konzentrieren, dass sie möglichst früh, über
möglichst unbewohnten Gebieten den Anflug beginnen. Problem ist hier
die Zuständigkeit der Bundesflugsicherung und die nachvollziehbar
geringe Begeisterung unserer schleswig-holsteinischen Nachbarn.
- Die Entgeltpraxis muss insbesondere späte und laute Flieger belasten.
Daneben wurde vor kurzen ein überparteilicher Konsens getroffen, der
insbesondere den Fluglärmbeauftragten stärkt und die
Fluglärmschutzkommission für alle Beteiligten öffnet.
Letztlich muss aber die Belastung in der Region gerecht geteilt werden
und Fluggesellschaften brauchen Anreize uns so wenig wie möglich zu
belasten. Eines aber ist sicher, ein innerstädtischer Flughafen, den
wir auch langfristig haben werden, bedarf Kompromissbereitschaft von
allen Seiten.
Falls Sie sich mehr mit mir über das Thema Fluglärm unterhalten
wollen, stehe ich Ihnen als Bürgerschaftskandidat gerne zur Verfügung!
So führe ich gerade eine Gesprächsreihe unter dem Motto "Zu mir oder
zu Ihnen?" durch. Dabei treffen wir uns entweder bei Kaffee und Kuchen
bei mir oder ich komme mit einem frischgebackenen Kuchen bei Ihnen
vorbei und Sie kochen nur noch den Kaffee. Wir können dann in aller
Ruhe über Ihre und meine Vorstellungen und Ideen für die Politik vor
Ort, in Hamburg und darüber hinaus reden. Also, auch über das
Fluglärmproblem.
Für Rückfragen stehe ich jederzeit zur Verfügung!
Ihr Tim Stoberock