Was tun Sie gegen die weitere Zerstörung des Wattenmeeres (Lebensgrundlage für unser Leben und unsere Ernährung) durch die Energiekonzerne?
Um den nicht zurückgehenden Durst auf fossile Kraftstoffe zu stillen, erschließen deutsche Energiekonzerne immer neue Öl- und Gasfelder. Im Nationalpark Wattenmeer plant die Wintershall Dea neue Ölbohrungen und eine Förderung bis ins Jahr 2069 - das widerspricht sogar den unzureichenden Klimazielen der Bundesregierung.
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage, zu der ich gerne Stellung nehme.
Im Juni des Jahres hat sich Deutschland ein verbindliches Klimaziel gesetzt, nämlich bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden. Die bisherige Orientierung an den EU-Klimazielen ist somit fünf Jahre früher in der Realisation.
Unser Fokus muss in den nächsten Jahren im Ausbau und der Entwicklung der Erneuerbaren Energien und ihrer Erzeugung liegen.
Dass der Nationalpark Wattenmeer als extrem schützenswert anzusehen ist, steht auch für mich gänzlich außer Frage. Das dazugehörige Nationalparkgesetz hat selbstverständlich unverändert Bestand. Mit dem Voranschreiten der Energiewende und der Unterstützung zum Ausbau erneuerbarer Energien seitens der Landesregierung befinden wir uns auf dem richtigen Weg, um in absehbarer Zeit in einem hohen Maß auf fossile Brennstoffe verzichten zu können. Das schließt auch die Ölförderung in der Nordsee ein.
Die Mittelplate ist das größte Ölfeld Deutschlands. Die Firma Wintershall DEA hat für dieses Areal eine Fördergenehmigung bis längstens 2041 – angemerkt sei, dass die Umweltauflagen hier den höchsten Standard entsprechen müssen. Die dortige Bohr- und Förderinsel genießt also einen Bestandsschutz. Sofern weitere Bohrungen zu neuen Gas- und Ölfeldern geplant sind, werden diese ausschließlich über Schrägbohrungen vom Festland aus erfolgen. Neue Genehmigungen zu Bohrungen zur Förderung von Erdöl und -gas wird es im Wattenmeer daher nicht geben.
Herzliche Grüße
Tim Brockmann