Frage an Ties Rabe von Viola G.

Sehr geehrter Herr Senator Rabe,

vielen Dank, dass Sie mir zum ersten Mal geantwortet haben, auch wenn Sie nicht alle meine Fragen beantworteten!

Würden Sie mir bitte erklären, warum sich manche Eltern aus den Vier- und Marschlanden mit ihren Kindern in Klasse 4 kurzfristig vor dem Anmeldezeitraum für weiterführende Schulen an einer schulortnahen Meldeadresse ihrer Wunschschule in Bergedorf, Lohbrügge oder HH-City ummelden, obwohl sie gar nicht umziehen?

Und warum sollten SchülerInnen aus dem Landgebiet freiwillig ihr soziales Umfeld, ihre Freunde in Richtung Bergedorf, Lohbrügge oder HH-City verlassen wollen? Sie tun dies, um „anspruchsvolle Bildungsziele realisieren zu können“. Jedenfalls benutzte ihr Parteifreund Gerhard Lein diese Formulierung in einer Schriftlichen Kleinen Anfrage vom 12.04.2007 (Drucksache 18/6096) zum selben Thema. Seitdem sind fast 8 Jahre vergangen! Das Problem von „überbuchten Schulen“ bestand bereits damals. „Zahlreichen Eltern aus dem Landgebiet wurde dadurch ein Schulangebot aufgenötigt“, schrieb damals ihr heute immer noch in der Bürgerschaft vertretener Parteifreund, der dieses Problem seitdem aus den Augen verloren zu haben scheint.

Warum sollten sich SchülerInnen aus den V+M freiwillig täglich fast zwei Stunden in vollgestopfte Busse quetschen wollen? Selbst für SchülerInnen aus den Marschlanden wäre der Standort Kirchenheerweg dichter als jedes Gymnasium in Lohbrügge, Bergedorf oder HH-City. Die Busfahrzeit vom Elversweg in Ochsenwerder zum neuen Schulstandort Kirchenheerweg beträgt lediglich 25 Min., von Fünfhausen 18 Min., von Curslack/Neuengamme 13 Min. und SchülerInnen aus Kirchwerder und Zollenspieker können sogar mit dem Fahrrad fahren.

Wenn ein Vater vier Kinder zu versorgen hat, aufgrund begrenzter finanzieller Mittel nur drei versorgt, wird das vierte Kind verhungern.

Mit freundlichen Grüßen
V. G.