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Frage von Robert S. •

Frage an Ties Rabe von Robert S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Rabe,

in Ihrer Antwort auf Frau Kühners Frage haben Sie meine Frage vom 27.8. ja schon in Teilen beantwortet. Vielen Dank! Darf ich Sie dennoch kurz an meine 4 Fragen erinnern ( http://www.abgeordnetenwatch.de/ties_rabe-131-16021--f264720.html#q264720 )?

Bitte erlauben Sie mir, noch eine Frage zu ergänzen. Beim Lesen ihrer Antwort auf Frau Kühners Frage fiel mir folgender Satz von Ihnen auf:

"1. Die Schulbehörde muss klar sagen, dass die Starterschulen keine dauerhafte Schulform sind, sondern nur eine Übergangslösung. Wenn das gesagt wird, ist klar, dass die Starterschulen nicht missbraucht werden, um langfristig den Volksentscheid wieder auszuhebeln und die Primarschule doch einzuführen."

Gilt dieses auch für den Fall, dass die Starterschulen Erfolg haben?

Beispielsweise könnten ja die KESS- oder LAU-Ergebnisse in den 6. Starterschul-Klassen besser sein, als die der statistischen Zwillinge in den Gymnasien.

Es könnte auch sein, dass die Abschulungsraten der ex-Starterschulkinder auf den Gymnasien geringer ausfallen, als die der 4-Jahre-Grundschlüler.

Wären solche Dinge nicht Gründe, ganz undogmatisch über die Fortführung der 6-jährigen Grundschule nachzudenken?

Mit freundlichen Grüßen
Robert Schneider

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schneider,

was wäre wenn... Auf diese Frage muss ein Politiker immer antworten: Das wird man dann sehen.

In dem von Ihnen angedeuteten Fall ist eine Antwort allerdings noch einfacher: Belastbare Vergleichsstudien wird es ohnehin nicht geben. Es gibt einen Primarschul-Jahrgang mit rund 800 Schülern, mehr nicht. Und von diesem einen Jahrgang können keine wissenschaftlich belastbaren Ergebnisse abgeleitet werden.

Zudem hat es diese Tests bereits gegeben. Seit Jahren laufen zwei Hamburger Grundschulen als Primarschulen - ohne dass die Ergebnisse bisher überzeugend den Nachweis erbracht hätten, dass die Primarschule besser ist.

Wir als SPD sind unter bestimmten Rahmenbedingungen bereit, den gut 800 angemeldeten Schülern einen Weg zu eröffnen. Aber wir werden nicht dazu beitragen, dass erneut der Versuch unternommen wird, die Primarschule mit irgendwelchen Studien wieder "herbeizutesten".

Daher mein freundschaftlicher Rat an Sie als engagiertem Befürworter der Primarschule: Verkämpfen Sie sich nicht in Überlegungen, auf welchen verschlungenen oder trickreichen Wegen die Primarschule am Volksentscheid vorbei doch noch eingeführt werden kann.

Es ist beim vergangenen Schulkampf genug Porzellan zerschlagen worden. Wir müssen jetzt gemeinsam nach Wegen suchen, die Gräben zuzuschütten und und zusammen mit der Mehrheit der Primarschulgegner eine neue Schulpolitik im Konsens statt im Krawall zu entwickeln.

Zwei Jahre sind bis jetzt mehr oder weniger vergeudet worden: Das sind weitere 7.000 Schulabgänger, die chancenlos ins Leben entlassen wurden. Es wird Zeit, sich auf die Verbesserungen zu konzentrieren, die im Konsens entwickelt und umgesetzt werden können. Da gibt es genug zu tun.

Herzliche Grüße

Ties Rabe