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Thorsten Majer
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Frage von Christel W. •

Frage an Thorsten Majer von Christel W. bezüglich Familie

Guten Tag Herr Majer,

ich will Sie gerne fragen, was Sie sich eigentlich bei dem Satz "Wenn ich eine Frau wäre, hätte ich einen sicheren Listenplatz" gedacht haben. Ich fühle mich als Mutter zweier Kinder, (bisher) überzeugte SPD-Wählerin und keineswegs Kampf-Emanze sondern eher durch harte Arbeit doch ganz erfolgreiche Frau wirklich übel beleidigt. Meine Erststimme werde ich so entweder nciht abgeben oder an die Grünen "verschenken". Ich habe Ihre Aussage schon vor drei Wochen gelesen und mich damals schlimm aufgeregt. Dann habe ich mich noch mehr aufgeregt, weil sich niemand öffentlich dazu äußerte. Bis endlich der Grünen-Kandidat Herr Engelmann sich dieses Themas angenommen hat. Offenbar kann man bei der SPD neuerdings ohne dass es jemanden stört Chauvi-Sprüche vom Stapel lassen. Bei Ihnen passt es zum Gesamteindruck: Samstags gehen Sie ja auch lieber ins Stadion, anstatt am Wahlkampfstand Rede und Antwort zu stehen (und Sie sind naiv genug, das auch noch auf Ihrer Homepage zu veröffentlichen...) Ihre unterschwellige Frauenfeindlichkeit finde ich das wirklich empörende. Denken Sie nciht, dass eine Entschuldigung an die Adresse aller Frauen in ihrem Wahlkreis angemessen wäre?

Und wenn Sie doch noch politisch werden wollen, dürfen Sie mir gerne beschreiben, was ihre familienpolitischen Überzeugungen und Ziele sind, wenn Sie eines Tages (trotz des "Mankos" ein Mann zu sein) auf der Landesliste stehen und mich in Berlin vertreten sollten.

Mit enttäuschtem Gruß

C. Wöhrle

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Wöhrle,

der von Ihnen angesprochene zitierte Satz wurde schon ursprünglich von den Zeitungen vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen veröffentlicht.

Dazu gab es auch - speziell hinsichtlich der Kritik von Herrn Engelmann, mit dem ich das jetzt sogar ohne es über die Presse auszutragen, geklärt habe - eine Presseerklärung und Stellungnahme. Diese haben Sie entweder nicht gelesen oder ignoriert.

Ich habe den Journalisten gesagt, dass es für mich auf dem Parteitag eine schwierige Situation war, weil ich alle Eigenschaften hatte, die jeweils in großen Zahlen vertreten waren: nämlich Nord-Württemberger, männlich, relativ jung und ohne entsprechendes Standing auf Landesebene.

Hätte ich mit dem Tatsachen(!!!)beispiel dargestellt, dass ich auch als Südbadener schon im Bundestag wäre dann die Südbadener diskriminiert. Das kann nicht wirklich Ihr Ernst sein.

Dann zum Thema VfB: zum Einen bin ich sonntags dorthin - und bin vorher noch nach Zaberfeld, um den Bürgern dort Rede und Antwort zu stehen. Außerdem machen wir auf unserer Info-Strand-Tour überall im Wahlkreis Halt, so dass ich sie je nach dem wo Sie wohnen herzlich einlade uns und unser Programm kennenzulernen.

Im Gegensatz zu anderen Kandidaten, schreibe ich nicht nur meine Reden selber, sondern auch Antworten wie diese. Trotz eines abnormal vollen Terminkalenders und meinem Job, den ich nebenher mache, arbeite ich jede freie Minute im Wahlbüro - das wollte ich so und das mache ich gern - aber dann hätte ich zumindest gern einen fairen Umgang mit meiner Person erwartet.

Ich trete - wie die SPD - für moderne Familienpolitik an - wobei das Hauptaugenmerk auf der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, vor allem auch bei alleinerziehenden Müttern liegt. Wir haben das Ganztagesschulenprogramm angestossen mit 4 Mrd. Euro, obwohl es NICHT in die Zuständigkeit des Bundes fällt.

Wir haben in den letzten 7 Jahren viel für Familien erreicht - das fängt bei der Erhöhung des Kindergeldes an und geht bei der Stärkung der Rolle der modernen Frau weiter. Dafür stand ich und stehe ich immer noch ein. Wenn ich für Sie als abgestempelter Chauvi gelte, dann können Sie gerne Frau Christine Rudolf oder andere sehr selbstbewusste und vollkommen emanzipierte Frauen in- und außerhalb unserer Partei fragen, ob auch nur ein Körnchen Wahrheit an den abenteuerlichen Interpretationen dran ist.

Außerdem empfehle ich die familienpolitischen Weltbilder der anderen Kandidaten auch mal abzuklopfen - gerade bei eher unangenehmen Themen wie Abtreibung oder Ähnlichem - vielleicht werden Ihnen die Augen da nochmal zusätzlich geöffnet.

Wenn Sie mehr über familienpolitische Standpunkte wissen wollen, dann geben Sie bitte einfach Bescheid. Ich bitte nur um Verständnis, auch ein wenig emotional zu reagieren. Aber wenn über einen etwas verbreitet wird, wofür man rein gar nicht steht und zu dessen Gegenteil man erzogen wurde, dann muss eine entsprechende Reaktion genehmigt sein.

Ich setze nämlich auf meine Ehrlichkeit und Geradlinigkeit - daher veröffentliche ich auch den VfB-Termin - weil das genauso ein Teil von mir ist - und dass war innerhalb der letzten 21 Tage einer von drei Freizeitterminen, die ich wahrgenommen habe - ich bin Ihnen keine Rechenschaft schuldig, aber manchmal frag ich mich einfach, ob man mit Halbwahrheiten und oberflächlichen Vorwürfen derart aggressiv umgehen muss.

Gerade der Vorwurf nicht genug vor Ort zu sein und statt dessen meinen Hobbys zu frönen ist grotesk. Herr Gienger verdient durch seine Wahlkampfmittel (Fallschirm) am Ende vielleicht sogar noch Geld. Ich agiere ehrenamtlich - komplett. Und habe in den Wochen jetzt schon mehr inhaltliche Arbeit geleistet, als Herr Gienger in 3 1/2 Jahren als ABGEORDNETER! Ich bin lediglich ein KANDIDAT - bin mir meiner Verantwortung aber bewusst.

Gerne werde ich weitere und detailierte Fragen zu Familie, Bildung und Betreuung beantworten,

beste Grüße,

Thorsten Majer