Frage an Thorsten Majer von W. G. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Majer,
ich bin Wähler in Ihrem Wahlbezirk und habe folgende Fragen an Sie:
Wir Bürger zahlen fleißig in die Rentenkasse ein. Um den Lebensstandard im Ruhestand aufrecht zu erhalten sollen wir uns zusätzlich privat versichern. Wieso zahlen die Politiker und Beamte keinen Cent in die Rentenkasse ein? Allein für Pensionen der Politiker und Beamte muss der Steuerzahler jährlich 24,8 Mrd. Euro aufbringen. Finden Sie diese Regelung gerecht?
Politiker- und Beamtenkinder bekommen im Durchschnitt 45,- Euro mehr Kindergeld im Monat. Wieso denn?
Warum zahlen Politiker und Beamte keinen Cent in die Arbeitslosenversicherung?
Beamte bekommen z.B. bei Versicherungen Beamtenrabatte. Warum gibt es diese Vorteile?
Alle diese Fakten halte ich für eine soziale Ungerechtigkeit. Bevor ich Anderen was weg nehme oder zusätzlich zur Kasse bitte sollten die Politiker was dazu beitragen um den Misstand zu verbessern, oder was meinen Sie dazu?
Gruß
W. Glock
Sehr geehrter Herr Glock,
ich teile Ihr Ungerechtigkeitsempfinden in weiten Teilen. Sowohl in Renten-, als auch Gesundheitskasse sollte solidarisch eingezahlt werden. Deswegen werben wir auch für die solidarische Bürgerversicherung.
Bei der Rente sollten wir mittel- und langfristig vom Generationenmodell wegkommen, da dieses aufgrund der vorherrschenden Altersstruktur einfach nicht mehr funktionieren kann (wird schon jetzt zu 1/3 aus Steuern finanziert).
Dass man die Rente (ob jetzt über Generationenumlage oder Steuern) auf ein zweites Standbein, nämlich die private Altersvorsorge stellt, halte ich für sinnvoll. Nur muss man die Rahmenbedingungen so gestalten, dass der Bürger überhaupt das notwendige Geld übrig hat, um privat vorzusorgen.
Ich stimme Ihnen zu (und da können Sie mich beim Wort nehmen, egal wie weit ich es in der Politik bringe), dass Politiker zu schnell zu hohe Pensionsansprüche haben. Wegen mir kann man die Bezüge auch über ein paar Jahre einfrieren und mit gutem Beispiel voran gehen. Ich mache Politik aus Überzeugung - nicht wegen des Geldes.
viele Grüße, Thorsten Majer