Frage an Thorsten Glauber von Stephanie R. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Glauber,
wie stehen Sie als Jugendbeauftragter zum thema "koma-saufen"?
Mit freundlichem Gruß,
Stephanie Rinck
Hallo Fr. Rink,
als Jugendbeauftragter sehe ich das Thema "Koma-Saufen" mit Sorge.
Alkohol ist die Volksdroge Nr. 1 !
So trinken Beispielsweise 16-17 männl. Jugendliche 150g reinen Alkohol pro Woche. Im Jahre 2006 wurden fast 20.000 Jugendliche im Alter von 10-20 Jahren wegen einer akuten Alkoholvergiftung in deutschen Kliniken behandelt. Nach Berichten der TK-Kasse kostet jeder Krankengausaufenthalt 500.- Euro p. Kommasuff.
Was tun ?
Ein großer Teil der Bürgermeister im Landkreis hat eine Resolution des Landratsamtes und des Kreisjugendrings zur konsequenten Umsetzung und Einhaltung des Jugendschutzes unterzeichnet. Leider gibt es immer noch Bürgermeister die dem Thema nicht genügend Aufmerksamkeit schenken!
Jugendschutz kann nur erfolgreich praktiziert werden, wenn Jugendämter, Gemeinden, Schulen, Veranstalter, Gewerbetreibende, Polizei und v.a. Erziehungsberechtigte trotz teilweiser divergierender Interessenlagen synergetisch und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Für mich ist es unverständlich, dass Eltern den Komasuff Ihrer Kinder verharmlosen!
Wünschenswert und zugleich notwendig wäre ein eingeschränktes Werben für Alkohol während Sportveranstaltungen bzw. -übertragungen, zum Beispiel Fußball - Länderspielen. Für mich als leidenschaftlichen Fußballfan ist es nur schwer nachvollziehbar warum der DFB mit "Keine Macht den Drogen" wirbt, aber dann aus kommerziellen Gründen für Alkohol wirbt! (Auch Bier ist Alkohol!). Grundsätzlich brauchen wir einen kritischeren Umgang mit Alkohol + Jugend in unserer Gesellschaft. Dieses Thema ist eine Herausforderung für uns alle welche dringend gelöst werden muss!
Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen natürlich gerne Rede und Antwort.
Mit freundlichem Gruß
Thorsten Glauber