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Thomas Wansch
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Frage von Markus B. •

Frage an Thomas Wansch von Markus B. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Wansch,

das Land R-P hat, gemeinsam mit versch. Kommunen und halbstaatlichen Organisationen (Sparkasse) das Betzenberg-Stadion gekauft und ausgebaut. (Stadionbetreibergesellschaft). Die WM 2006 soll das alles gegenrechnen. Wie hoch waren die Gesamtinvestitionen für das Stadion (Kauf und Ausbau gesamt), und wie soll das jemals refinanziert werden, insb. wenn der FCK absteigt? Ist bei den Beamten deswegen mit einer Beförderungspause 2007 zu rechnen?

mfG

Markus Bapp

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Bapp,

vielen Dank für Ihr Schreiben und das damit gezeigte politische Interesse.

Ich denke, eine Weltmeisterschaft im eigenen Land austragen zu dürfen, ist ein herausragendes Ereignis. Es ist wohl damit zu rechnen, dass die Chance ein derartiges Event veranstalten zu dürfen, sich in den nächsten Jahrzehnten nicht mehr ergeben wird. Des Weiteren ist festzustellen, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung die Weltmeisterschaft mit Spannung erwartet. Für Rheinland-Pfalz stellt die Weltmeisterschaft die Chance dar, sich international zu präsentieren und weltweites Interesse zu wecken. Sie ist nicht lediglich eine Marketinginvestition in den Fremdenverkehr, sondern die Auswirkungen gehen weit darüber hinaus. Somit ist es für das Land von entscheidender Bedeutung, WM-Standort zu sein.

Die Zusage ein WM-Standort zu werden, erfordert jedoch auch gewisse Verpflichtungen (Auflagen FIFA). Eine dieser Verpflichtungen impliziert die Größe des Stadions. Hierzu ist anzumerken, dass der Ausbau des Stadions die Voraussetzung dafür war, dass für Kaiserslautern, als kleinstem WM-Standort die Chance bestanden hat, an der WM teilzunehmen. Die Vereinbarung wurde für den Fall des Zuschlags der Fußball-WM an Kaiserslautern am 08. Mai 2001 zwischen dem 1. FCK, dem Land Rheinland-Pfalz und der Stadt Kaiserslautern getroffen.

In der Folgezeit ergab es erhebliche Veränderungen, welche seitens der Landesregierung im Übrigen auch immer wieder in verschiedenen Ausschusssitzungen des Landtages referiert wurden.

Ihnen ist auch bekannt, dass der 1. FCK zwischenzeitlich auch erhebliche Umstrukturierungen erfahren hat. Das Stadion auf die Städtische Stadiongesellschaft übergegangen ist. Auf, nach Ansicht der Landesregierung, bestehende Baukostenrisiken wurde hierbei hingewiesen. Von Seiten der Stadt wurden insbesondere Forderungen der FIFA, sich ergebende Probleme beim Baugrund, erhöhte Stahlpreise, als auch erhöhte Sicherheitsanforderungen als Grund für Baukostensteigerungen angegebenen. Einen Teil dieser Mehrforderungen haben Sie sicher auch der Presse entnehmen können. Ich teile insoweit Ihre Auffassung, dass ärgerlich ist, wenn Mehrkosten in erheblichem Umfang für eine solche Ausbaumaßnahme entstehen, auch wenn dies beim Vergleich mit anderen Ausbaumaßnahmen von WM-Stadien kein Einzelfall ist. Die Berechtigung der Mehrkosten wird daher auf jeden Fall auch geprüft. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des 1. FCK, welche zu einer Änderungen der gesamten Trägerkonstruktion während der Ausbauphase geführt haben, waren allerdings nicht voraussehbar und sind sicher auch nicht dem Land zuzurechnen.

Dass, wenn eine Baumaßnahme weit fortgeschritten ist, und für den WM-Zeitpunkt dann auch abgeschlossen sein muss, sinnvoller Weise nicht abgebrochen wird sondern zum Abschluss geführt wird, ist aus meiner Sicht bei allem Ärger auch wirtschaftlich.

Um Ihre abschließende Frage nach der Refinanzierung zu beantworten, bleibt festzuhalten, dass die Fußball-WM und deren Durchführung in Kaiserslautern eine große Chance für die Region darstellt. Wir sollten dabei den internationalen Werbewert nicht unterschätzen. Dies ganz unabhängig von der Frage, ob man Fußballfan ist oder nicht. In mehreren Studien wurde bestätigt, dass die Fußball-WM sowohl Effekt für den Arbeitsmarkt, wie auch auf die regionale Infrastruktur und die Vermarktung der Region Kaiserslautern hat, welche äußerst positiv sind.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Wansch

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