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Thomas von Gizycki
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Ulrike L. •

Ich verstehe nicht, wieso fast alle Impfpflichtanhänger heute doch nur von Inzidenzen sprechen, wenn laut Ihrer Aussage es doch klar ist, dass die Inzidenzen kaum Aussagen über Dringlichkeit zulassen?

Vielen Dank für Ihre Antwort. Allerdings verwundert mich Ihre Aussage ein wenig "Die allgemeine Inzidenz, also die Infektionen pro 100.000 Einwohner*innen ist wirklich ein sehr ungenaues Kriterium. Es gibt aber den Verlauf der Pandemie wenigstens grob wieder. Diese Daten können aber relativ einfach erhoben werden und stehen schnell zur Verfügung. Politiker und Politikerinnen machen ihre Krisenbewertung von Corona nicht von diesem Wert abhängig." Wer heute die Parlamentsdebatte verfolgt hat, wird feststellen, dass so gut wie alle AnhängerInnen der Impfpflicht mit dem Anstieg der Inzidenzen argumentiert haben und mit keinem Wort von einer Entspannung der Lage sprachen, was aber aufgrund der Hospitalisierungsraten (Verringerung um mehr als 50% seit Dez21, BILD, 14.3.22) ganz klar ersichtlich ist. Was soll man von so einer Debattenkultur halten, die laut Ihren eigenen Worten mit fadenscheinigen Argumenten kommt?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau L.,

trotz der aktuell sehr hohen Inzidenz werden die Einschränkungen jetzt weitgehend zurück genommen. Das belegt meine Aussage, der nur bedingt relevanten Inzidenz. Bei diesem Kriterium kommt es weniger auf die absolute Zahl als viel mehr auf die Entwicklung (wie schnell steigt oder sinkt der Wert) an. Ich habe die Debatte im Bundestag nicht verfolg, kann mir aber vorstellen, dass darauf hingewiesen wurde, dass das Virus eben nicht verschwunden ist. Die Notwendigkeit einer Impfung ist ja nach wie vor gegeben. Auch weil so viele Menschen geimpft sind, können wir jetzt trotz hoher Zahlen die Maßnahmen weitgehend aufheben. Wo ist da also der Widerspruch? Nur wenn alle geimpft werden, können wir auch im Herbst und Winter ohne Einschränkungen leben.