Frage an Thomas Strobl von Thomas N. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Strobl,
vielen Dank für Ihre Antwort vom 23.08.07 und die Erläuterung Ihrer Ansichten bezüglich der Anerkennung eingetragener Lebenspartnerschaften (LPart).
Sie sprechen vom "verfassungsgemäßen und gesellschaftspolitische Auftrag, Ehe und Familie in besonderer Weise zu fördern".
Da sie in diesem Satz sowohl die "Ehe" als auch die "Familie" aufführen, gehe ich davon aus, unter Familie verstehen Sie die Gemeinschaft, in der Kinder aufwachsen, während die Ehe auch eine Gemeinschaft sein kann, in der "lediglich" zwei Menschen füreinander einstehen und Verantwortung füreinander übernehmen. Sicherlich ist beides erstebenswert und daher habe ich auch nichts gegen eine besondere Privilegierung.
Einzig und allein verstehe ich nicht, was Sie davon abhält, LPart gleiche oder ähnliche Rechte zu geben wie der Ehe. Auch hier stehen zwei Menschen füreinander ein und übernehmen Verantwortung füreinander. Auch hier gibt es Gemeinschaften, in denen Kinder aufwachsen (Regenbogenfamilien). Ist denn diese Verantwortung nicht auch im Interesse der Gesellschaft?
Ich möchte nochmals auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 17. Juli 02 zu sprechen kommen. Demnach wäre die Gleichstellung von Ehe und LPart verfassungsgemäß. Es ist also nur noch eine Frage der Gerechtigkeit.
Halten Sie es denn zum Beispiel für gerecht, dass kinderlose Ehen gegenüber kinderlosen LPart, und vor allem auch gegenüber Regenbogenfamilien privilegiert werden?
Wie begründen Sie Ihre Meinung? Und dabei frage ich nach Ihrem persönlichen Rechtsempfinden. Denn das Grundgesetz verbietet bekanntlich keine rechtliche Gleichstellung.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Nickels
Sehr geehrter Herr Nickels,
für Ihre neuerliche Zuschrift danke ich Ihnen recht herzlich.
Ich darf auf meine bisherigen Einträge der letzten Tage bei Abgeordnetenwatch verweisen. Dort habe ich meine Position bereits umfassend dargestellt.
Wie bereits gesagt, respektiere und akzeptiere ich selbstverständlich andere Lebensformen. Für mich als Christdemokraten hat die Ehe jedoch einen besonderen und exklusiven Rang. Das rechtfertigt und begründet die Besserstellung.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Strobl MdB