Frage an Thomas Strobl von Rainer P. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Ihr Kommentar in der Sendung von Anne Will
Sehr geehrter Herr Strobl,
Bürokratie wird abgebaut, alles wird einfacher. Somit können nach meiner Einschätzung viele Beamte eingespart werden.
Das Freihandelsabkommen schafft in Deutschland jedoch viele Tausend neue Arbeitsplätze, wie sie propagieren. Gehen diese Arbeitsplätze in Amerika verloren, entsteht durch das Abkommen ein höherer Bedarf, oder wie können sie diesen Zuwachs an Arbeitsplätzen erklären?
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Paskarbeit
Sehr geehrter Herr Paskarbeit,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht im Nachgang zur Diskussion über das europäisch-amerikanische Freihandelsabkommen bei Anne Will am 14. Mai 2014.
Sie haben ganz Recht in der Annahme, dass auch staatlicherseits personelle Ressourcen besser eingesetzt werden können, wenn wir mit dem TTIP den deutsch-amerikanischen Warenaustausch entbürokratisieren. Das würde ich sehr begrüßen.
Ansonsten geht es beim TTIP um die Absenkung von Zöllen, die sich zum Beispiel allein in der Automobilindustrie auf 1 Mrd. US-Dollar pro Jahr belaufen, sowie um die bessere Vereinbarkeit von europäischen und amerikanischen Produkt-Vorschriften. Einem mittelständischen Maschinenbauer aus Deutschland etwa entstehen jährlich hunderttausende Euro Zusatzkosten nur durch zusätzliche Bürokratie- und Zertifizierungserfordernisse beim Export in die USA, obwohl das Niveau der Sicherheitsanforderungen dasselbe ist. Schätzungen gehen davon aus, dass das transatlantische Freihandelsabkommen einen jährlichen Wachstumsimpuls von 119 Mrd. Euro auf europäischer und 95 Mrd. Euro auf amerikanischer Seite bringt. Bei einer Handelsliberalisierung gewinnen beide Seiten, weil sich beide auf die Herstellung derjenigen Produkte konzentrieren, die sie günstiger herstellen können als der jeweils andere. Dadurch sinken die Preise und die Nachfrage wird größer.
Durch das TTIP entstehen somit sowohl in Europa als auch in Amerika zusätzliche neue Arbeitsplätze. Aus diesem Grund unterstütze ich die Verhandlungen.
Mit freundlichen Grüße
Ihr Thomas Strobl