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Thomas Strobl
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Frage von Tobias B. •

Frage an Thomas Strobl von Tobias B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Strobl,

mit Bestürzen habe ich Ihre Aussagen zum Thema Homo-Ehe in der Regionalen Presse gelesen. Ich kann Ihre Meinung nicht nachvollziehen respektiere diese aber natürlich.

Leider entfernt sich unsere Gesellschaft immer mehr von der Normalität. Jeder fühlt sich in irgendeiner Hinsicht diskriminiert. Wie weit die Liberalisierung in der Politik führt sehen Sie an den Fragen von Frau Schütz weiter oben.

Ich verstehe Ihre Angst das das Bundesverfassungsgericht die Politik diktiert. Dennoch haben Sie als Politiker die möglich hier für klare Richtlinien zu sorgen. Sie haben durch das "C" in dem Namen Ihrer Partei eine Verantwortung.

Deshalb meine Frage:
Stehen Sie zu dem "C" im Namen Ihrer Partei?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Belz,

mit Interesse habe ich Ihre Frage auf abgeordnetenwatch.de gelesen. Ich halte einen regen Gedankenaustausch in dem Thema für sehr wichtig und bedanke mich an dieser Stelle für Ihre Zuschrift.

Eigentlich bin ich ganz bei Ihnen: Wir als CDU und ich persönlich stehen zu Ehe und Familie. Die Ehe zwischen Mann und Frau steht für uns unter besonderem Schutz. Bei dem Thema der Gleichstellung homosexueller Partnerschaften geht es nicht um die Abkehr von der Familie oder die Aushöhlung der Ehe. Vorrangig geht es bei der derzeit diskutierten Regelung um ein Steuergesetz, nämlich um das Splitting, von dem auch gleichgeschlechtliche Lebenspartnern profitieren sollen. Homosexuelle Menschen, die eine Lebenspartnerschaft eingehen und füreinander einstehen, werden sehr wohl benachteiligt, wenn ihnen nicht die gleichen Begünstigungen zukommen, wie etwa kinderlosen Ehepaaren. Und gerade weil ich mich als verantwortungsvoller Christ verstehe, sehe ich es als meine Pflicht, Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft zu diskutieren und anzugehen. Dass es da Themen gibt, die auch innerhalb der Partei kontrovers diskutiert werden, finde ich gut.

In manchen Diskussionen steht das politische Schlagwort "christliche Werte" leider weniger für spezifisch christliche Glaubensinhalte, sondern allgemeiner für ein traditionelles Verständnis von Familie und Geschlechterrollen. Meiner Meinung nach sollte Politik aber auch Lösungen für Probleme anbieten, die sich so vor Jahrzehnten noch nicht gestellt haben. Dabei sollte der christliche Kompass unseres politischen Handelsimmer das Individuum im Blick haben -- sei es um ihm Freiheit zu ermöglichen oder ihm solidarisch zur Seite zu stehen.

Ich kann in der Akzeptanz anderer Lebensformen keine Entfernung unserer Gesellschaft von der "Normalität" feststellen. Vielmehr ermöglicht uns erst die Toleranz gegenüber anderen Lebensentwürfen eine Normalität in unserer Gesellschaft. Nämlich eine Normalität, bzw. eine Realität, in der sich die Bürgerinnen und Bürger ihren Lebensvorstellungen widmen können, ohne benachteiligt oder enttäuscht zu werden.

Mit freundlichen Grüßen,

Thomas Strobl