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Thomas Strobl
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Frage von Heike R. •

Frage an Thomas Strobl von Heike R. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrter Herr Strobl,
Sie bekunden öffentlich "großen Respekt" dafür, dass Ihr Parteikollege Schockenhoff seinen Alkoholismus öffentlich einräumt. quelle ( http://www.bild.de/politik/inland/politiker-deutschland/andreas-schockenhoff-cdu-politiker-beichtet-alkohol-probleme-18753214.bild.html )

Ich habe absolut keinen Respekt vor Fahrerflüchtigen, die, wenn sie eh überführt sind plötzlich Reue heucheln. Er hatte meine Tochter tot fahren können, oder Ihr Kind, was nötigt Ihnen da irgendeinen Respekt ab?
Sehr geehrter Herr Strobl, Ihr Parteifreund ist immerhin stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Er gibt nun, nachdem er überführt ist, auch seinen Alkoholismus zu, mit einer lapidaren Entschuldigung, die absolut nichts wert ist, nur weinerlich wirkt.
Meine Frage konkret an Sie, bemerkt niemand in Ihrer Fraktion, wenn der Vize Alkoholiker ist? Sind SIe der Ansicht, dass Alkoholiker würdige Volksvertreter sind? Sind Alkoholiker in derart verantwortlicher Position kein ganz eklatantes Sicherheitsrisiko, ganz konkret gefragt, leichte Beute für feindliche Geheimdienste?

Mit freundlichem Gruß
Heike Rogall

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Rogall,

für Ihre Anfrage zum Thema „Sicherheit“ danke ich Ihnen.

Alkoholismus ist eine Krankheit, die der Behandlung bedarf. Diese
Behandlung hat Aussicht auf Erfolg, wenn sie von Fachleuten vorgenommen
wird und auf Behandlungsbereitschaft des Erkrankten stößt. Letztere ist
erfahrungsgemäß nur gegeben, sofern der Erkrankte sich die Erkrankung
eingesteht. Dies ist keine Selbstverständlichkeit und ein schwerer
Schritt für den Betroffenen - unabhängig von seiner gesellschaftlichen
Stellung oder dem ausgeübten Beruf.

Dass sich mein Kollege Schockenhoff zu diesem Schritt entschlossen hat,
ist aller Ehren wert. Mein in der Presse geäußerter Respekt bezieht sich
denn auch nicht auf das /öffentliche/ Eingeständnis seiner Krankheit,
sondern darauf, dass er es /vor sich selbst /eingestanden und damit die
Voraussetzung für eine vollständige Genesung geschaffen hat.

Aus diesem Grund ist auch die Solidarität innerhalb unserer Fraktion mit
Andreas Schockenhoff keine falsche Kumpanei, sondern die verdiente
Therapieunterstützung für einen geschätzten Abgeordneten, der für die
Menschen seines Wahlkreises schon viel Gutes getan hat und nach seiner
Genesung auch wieder Gutes wird erreichen können.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Strobl MdB