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Frage von Christian T. •

Frage an Thomas Spies von Christian T. bezüglich Verkehr

Meine Frage an Sie übergreift eigentlich die Themen ländlicher Raum, Familie und Generation und Infrastruktur.

Gerade der Landkreis Marburg-Biedenkopf ist ein Landkreis ohne vernünftige Verkehrsanbindung (Autobahn A 49), Jugendliche und junge Familien ziehen in den Speckgürtel Hessens (Demografische Entwicklung siehe Statistisches Landesamt), die Alten und Unflexibelen bleiben zurück und die Industrie lässt Marburg-Biedenkopf links liegen (Insolvenzen von kleinen und Mittelständlern, keine Ansiedlung von Zukunftstechnologie).

Was wollen Sie und Ihre Partei dagegen tun? Warum sollte ich Sie wählen?

MFG
Christian Trier

Portrait von Thomas Spies
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Trier,

die Situation ist keineswegs so schlecht, wie Sie sie schildern. Mit dem vom SPD-Abgeordneten Bartol wesentlich vorangebrachten Lückenschluß der B3a sind Marburg und der Ostkreis nach Süden hervorragend angebunden - dass die CDU in 10 Jahren nicht in der Lage war, mit der A49 auch nur einen Meter weiter zu kommen, ist allerdings ärgerlich.

Als Berichtserstatter der Demographieenquete des Landtags liegt mir das von Ihnen beschriebene Problem besonders am Herzen.

Im Bereich Zukunftstechnologien hat die Landesregierung den Infrastrukturausbau im Datenbereich leider ebenfalls sträflich vernachlässigt, und Technologietransfer findet in Hessen nicht statt.

Wir werden
- den Ausbau von Bahn und Verkehrsinfrastruktur deutlich voranbringen
- wir werden erhebliche Mittel (siehe 10 Punkte zur aktuellen Wirtschaftspolitik im Anhang) in den Ausbau der Datenfernbahnen gerade im ländlichen Raum investieren
- wir haben bereits 2003 ein Modell für einen Technologietransfer aus den Hochschulen vorgelegt, der diesen Namen auch verdient. Gerade für Marburg-Biedenkopf liegt das Potential für Zukunftstechnologien in Ausgründungen aus der Universität, die es bisher kaum gibt.

Darüber hinaus muss das Land sehen, wie es zukünftig die Struktur der Landesarbeitsplätze organisiert. Viele Bereiche der Landesverwaltung, die keinen unmittelbaren Bürgerkontakt haben, wurden in den letzten Jahren in Südhessen konzentriert, während sie sinnvoller Weise dahin gehören, wo das Land auch dadurch Strukturförderung betreiben kann.

Und das Energiekonzept der SPD sieht ja gerade vor, dass regenerative Energien ausgebaut werden. Das geht nur kleinteilig und dezentral. Wenn die Hälfte der Energie für Marburg-Biedenkopf auch hier produziert würde, so wäre das ein Jahresumsatz von 250 Millionen. Heute geht dieses Geld aus Marburg-Biedenkopf weg an die Atomindustrie oder ausländische Öl- und Gaslieferanten gehen. Auch damit wird wesentliches für die Wirtschaftspolitik der Region geleistet.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Thomas Spies
Stellv. Vorsitzender der SPD-Fraktion im hessischen Landtag