Frage an Thomas Sokolowski von Georg W. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Noch fährt die Linie 10 in Hannover oberirdisch von Ahlem bis zum Aegidientorplatz. Leider gibt es in der Landeshauptstadt bei der CDU, der FDP, den Hannoveranern und bei Teilen der SPD Bestrebungen, für die Linie 10 einen U-Bahn-Tunnel zu bauen und die Linie 10 am Hauptbahnhof enden zu lassen.
Eine vom Regionsparlament beschlossene Ertüchtigung der oberirdischen Linienführung mit einer Haltestelle Raschplatz hinter dem Hauptbahnhof mit verkürzten Umsteigewegen zur U-Bahnhaltestelle Hauptbahnhof und einer vorläufigen Endhaltestelle am Platz der Kaufleute, wurde bislang von der Piratenpartei in Hannover abgelehnt. Diese plädiert für einen Tunnelbau, der jedoch nicht vom Land gefördert wird, weil der Tunnel nicht den notwendigen Kosten-Nutzen-Quotienten erfüllt.
In dieser Diskussion hat sich die Piratenpartei in Hannover dafür ausgesprochen, die oberirdische Linie 10 am Steintor enden zu lassen und nur noch jede zweite Bahn der Linie 10 zum Hauptbahnhof fahren zu lassen. So zum Beispiel Dirk Hillbrecht, Stadtrats-Abgeordnete der Piratenpartei in: http://piraten-region-hannover.de/ausschuesse/verkehrsausschuss/es-wird-hilfe-benotigt-in-vehrkehrsausschuss
Dieser Vorschlag zielt darauf ab, die Straßenbahn aus Hannovers Innenstadt zu eliminieren, um mehr Platz für Autos zu schaffen. Wie würden Sie im Falle, dass Sie gewählt werden, zur Linie 10 Stellung beziehen? Schließlich geht es dabei um Landesgelder über die Sie gegebenenfalls entscheiden müssten.
Der Ausbau der Linie 10 sollte in erster Linie der "Barrierefreiheit" dienen und sollte unter der Berücksichtigung, städtebaulichen Nachteile zu minimieren, erfolgen. Wurde zunächst die Diskussion hauptsächlich geführt, ob der Ausbau in Hoch- oder Niederflurtechnik ausgeführt werden soll, werden jetzt weitere städtebauliche Überlegungen ins Spiel gebracht, wie beispielsweise der Abriss bzw. die Sanierung der Raschplatzhochstraße.
Sicherlich wäre ein Tunnelbau städtebaulich die optimale Lösung, dazu hat sich die Piratenpartei klar erklärt - aber unter Berücksichtigung der Kosten halte ich diese Lösung für unrealistisch. Deswegen präferiere ich die Lösung, die der Verkehrsexperte Prof. Scheelhaase vorgeschlagen hat, nämlich eine Teilung der Linie 10 am Goetheplatz. Die Hälfte der Stadtbahnen würde auf der bisherigen Strecke zu einer neuen Endhaltestelle am Steintor fahren, die andere Hälfte über die Humboldstraße in den A-Tunnel zum Hauptbahnhof.
Unsere Intention ist es nicht, "die Straßenbahn aus Hannovers Innenstadt zu eliminieren, um mehr Platz für Autos zu schaffen", sondern vielmehr eine Lösung zu finden, die nicht notwendigerweise eine Unmenge von Geld kostet. Die Fördermillionen des Landes würde ich persönlich viel lieber in dringendere Angelegenheiten investiert sehen.