Wieso machen Politiker ihre Krisenbewertung von Corona immer noch an den falschen Parametern wie "Inzidenz" fest, obwohl die Anzahl der Menschen auf den Intensivstationen um mehr als 50% runtergeht ?
Sehr geehrter Herr Sattelberger,
wie die BILD Zeitung gestern auf Seite 4 berichtet, müssen bundesweit immer weniger Menschen mit Corona auf die Intensivstation.Am 3.12.21 waren 4773 Intensiv-Betten mit Covid-Faellen belegt, derzeit (Stand 14.3.) sind es 2226, also über 50% weniger!
Außerdem gilt: je mehr man/frau testet, um so mehr Corona-Fälle wird man/frau finden. Deswegen m-u-s-s die Inzidenz immer auf die Anzahl der Tests bezogen werden. Diese "Positivquote" wird so aber nur einmal die Woche vom RKI bundesweit veröffentlicht. Damit kann man-frau bundesweite Trends beschreiben, aber für einzelne Städte sind alle Veröffentlichungen von Inzidenzzahlen damit völlig für die Katz (!).
Wieso machen Politiker:Innen also ihre Krisenbewertung von Corona immer noch an den falschen Parametern wie der Inzidenz fest? Ich verstehe das wirklich nicht (?)
Sehr geehrte Frau L.,
erlauben Sie mir eine Antwort als Abgeordneter.
Der Inzidenzwert ist weder ein falsches noch das einzige Instrument, um die Häufigkeit und Folgen von Infektionen in einer Pandemie zu messen. Die Experten des Robert-Koch-Instituts leisten solide Arbeit, darauf können Sie sich mindestens genau so sehr verlassen wie auf die BILD-Zeitung.
Bleiben Sie gesund!
Mit freundlichem Gruß
Thomas Sattelberger