Gleichberechtigung und Ende sexueller Belästigung/Gewalt- Wie wollen Sie dafür ein Zeichen setzen? Ich weiß es.
Sehr geehrter Herr Sattelberger,
meine Tochter besucht ein münchner Gymnasium und wird bald ihr Abitur machen. Mein ganzes Leben lang habe ich sie vor sexuellem Missbrauch geschützt. Und es hört nicht auf. In Schweden würde ich mich jetzt besser fühlen. In Deutschland bezahlen Freier Frauen über Onlyfans&Sugardady-Portale in Studium/Ausbildung. JETZT ist Deutschland schuld an der Gefährdung unserer Töchter. Psychische, physische Gefahren der Prostitution &Datenmissbrauch im Netz. Aber das Fatalste: Gleichberechtigung in der Zukunft. Was lernt unsere Gesellschaft, wenn Männer Frauen KAUFEN DÜRFEN? Sexuelle Belästigung ist unser Alltag - siehe Arte-Dokumentation, Belästigt, bedroht, belästigt, 24 Stunden im Leben einer Frau.
Schweden, Norwegen, Frankreich sind mit ihren Feierstrafen auf dem richtigen Weg. Die EU Femm Studie 9/21 bestätigt das. Mit welchen anderen Mitteln wollen sie das ähnlich Frankreich leicht und erfolgreich erreichen? Grüße aus Ihrem Wahlkreis
Sehr geehrte Frau H.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage. Erlauben Sie mir eine Antwort als Abgeordneter:
Wir Freie Demokraten sind der Ansicht, dass härtere Strafen keine präventiven Maßnahmen für sexualisierte Gewalt oder sexuelle Belästigung darstellen. Vielmehr setzen wir auf Schulungen, Aufklärung und Achtsamkeit. Dabei spielen zum Beispiel der Ausbau und die Qualifikation der Jugendämter, frühkindliche Bildung oder der vermehrte Einsatz von Polizei und IT-Fachkräften eine besondere Rolle.
Im vergangenen Jahr haben sich die Ampel-Parteien darauf verständigt, eine regelmäßige Berichtspflicht des „Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs“ einzuführen. Darüber hinaus schützen wir Frauen durch einheitliche und strengere Meldeketten sowie die Absicherung der telefonischen wie digitalen Beratungsangebote.
Ihnen und Ihrer Tochter wünsche ich alles Gute und viel Gesundheit.
Mit den besten Grüßen
Ihr Münchner Abgeordneter Thomas Sattelberger