Frage an Thomas Rauscher von Andreas S. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Rauscher,
haben Sie vielen Dank herzlichen für Ihre prompte Antwort auf meine gestrigen Fragen. Das ist zur Zeit wirklich nicht selbstverständlich. Trotzdem hat mich Ihre Antwort zutiefst schockiert. Wenn ich zusammenfasse, was Sie zu dem Fall Mollath zu sagen haben: Der Herr Mollath ist an seiner Lage selber Schuld, denn er hat sich als Querulant betätigt und die Ehe wegen Petitessen wie z.B. Geldwäsche zerstört. Die Gerichte haben halt mal einen Fehler gemacht, aber auch nur, weil sie halt so schwer unabhängige Ärzte für Gutachten finden. Und die generelle Lösung besteht darin, noch häufiger zu Prüfen.
Herr Rauscher, darf ich Sie bitten, sich die Chronologie dieses Falles anzuschauen. Dazu empfehle ich Ihnen die Zusammenfassung von Erwin Pelzig, die an Prägnanz nichts zu Wiünschen übrig läßt:
https://www.youtube.com/watch?v=3sO-hCbUxbU
Ich hoffe, Sie nehmen sich diese 8 Minuten Zeit.
Darf ich Sie dann nach Lektüre folgendes Fragen:
Sind sie wirklich der Meinung, daß es hier an Gutachtern gefehlt hat? Als Jurist können Sie mir sicherlich auch sagen, warum die Justiz ausgerechnet das Gutachten von Prof. Simmerl nicht beachtet hat, die anderen aber schon? Finden Sie es wirklich als einen akzeptablen „traurigen Fehler, die die Justiz macht, weil dort Menschen agieren“, wenn „keiner Schreibmaschine schreiben konnte“ oder „niemand Zeit zum Lesen hatte“? Oder, das beste zum Schluß: Daß das wichtigste Beweismittel sich nach 7 Jahren als nicht korrekt herausstellt? Just zu dem Zeitpunkt, an dem sich das Bundesverfassungsgericht anschickt, dem Treiben ein Ende zu machen?
Nein, Herr Rauscher, öfters zu prüfen, wird gar nichts ändern. Dann wird die Kette eben noch länger, und die Verweise auf die Aktenlage werden halt mehr.
Sie bewerben sich beim bayerischen Souverän darum, seine Interessen wahrzunehmen. Das Interesse jedes einzelnen Mitglieds des Souveräns besteht darin, derartiges himmelschreiendes Unrecht für alle Zukunft unmöglich zu machen.