Frage an Thomas Poreski von edeltraud k. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Poreski,
wie stehen Sie zur Massentierhaltung und Pestiziden in der Landwirtschaft?
Sehr geehrte Frau Kettel,
vielen Dank für Ihre Frage. In diesem Thema vertrete ich ganz klar die Grüne Linie.
Unser Motto heißt: Klasse statt Masse! Wenn wir Fleisch essen, dann von Tieren, die in der Region artgerecht aufwachsen, die Platz im Stall, Tageslicht und frische Luft haben.
Ebenso ist uns der Zusammenhang zwischen Massentierhaltung und dem hohen Einsatz von Antibiotika bewusst. Durch eine ökologische Landwirtschaft mit artgerechter Tierhaltung wollen wir den Einsatz von Antibiotika reduzieren. Darüber hinaus streben eine eigene Tierschutzstrategie für Baden-Württemberg an. Die Förderprogramme in der Landwirtschaft sollen daran ausgerichtet werden, dass eine Förderung nur erfolgt, wenn hohe Tierschutzstandards erfüllt werden.
Aus unserer Sicht arbeitet eine moderne, krisensichere Landwirtschaft ressourcenschonend, naturverträglich und orientiert sich mit ihren Prinzipien Tiergerechtigkeit, Gentechnikfreiheit und Freiheit von synthetischen Pestiziden am Leitbild der ökologischen Landwirtschaft. Mit unsere bäuerlich strukturierte Landwirtschaft in Baden-Württemberg kann dies klappen.
In der Landwirtschaft gibt es jedoch auch zahlreiche Zielkonflikte, die es zu in lösen gilt: Um effizient zu wirtschaften, müssen die Bäuerinnen und Bauern möglichst hohe Erträge erzielen. Gleichzeitig aber sollen das Grundwasser, die Böden und die Vielfalt der Arten keinen Schaden nehmen – das geht nur, wenn Weizen, Milch und Fleisch einen angemessenen Preis haben.
Vor unseren Augen vollzieht sich das größte globale Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier. Auch unsere schöne Natur hier im Land ist bedroht. Mehr als jede dritte heimische Art ist gefährdet. Um gegenzusteuern, haben wir im vergangenen Sommer das fortschrittlichste Biodiversitätsgesetz der Republik verabschiedet. Ein großer Verbund an Schutzgebieten, ein deutlich höherer Anteil an ökologischer Landwirtschaft und die Halbierung der Pestizide sind ein Meilenstein für den Artenschutz. Jetzt gilt es weiter voranzugehen. Wir werden die Mittel für den Naturschutz noch weiter erhöhen und einen neuen Gesellschaftsvertrag verankern, damit Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie und Verbraucher*innen beim Naturschutz an einem Strang ziehen.
Also: ich bin gegen Massentierhaltung und möchte Pestizide in der Landwirtschaft vermeiden.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Poreski