Frage an Thomas Nord von Holger H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Nord,
Sie schreiben im Kandidatencheck (These 23: Der Anteil von Frauen in Führungspositionen soll durch eine gesetzliche Quotenregelung erhöht werden. - Stimmen Sie zu):
„Eine verbindliche Frauenquote in Führungspositionen ist wichtig, vor allem brauchen wir aber eine Arbeitsmarkt- und Familienpolitik, die im Blick hat, dass Frauen auf allen Hierarchieebenen der Arbeitswelt unterrepräsentiert sind und einen geringeren Verdienst erhalten als ihre männlichen Kollegen.“
Nun sind vor allem in den ostdeutschen Behörden die Frauen überrepresentiert. Dies gilt auch für die Führungspositionen.
Wie sehen Sie daher Ihre Antwort im Hinblick auf Geschlechterdiskriminierung? Sollen Männer keine Chance auf Führungspositionen haben?
Wäre eine geschlechtsneutrale Quote nicht die bessere Alternative?
MfG
H. Hofmann
Sehr geehrter Herr Hofmann,
mir ist bekannt, dass in einigen Bundesbehörden bis in gewisse Ebenen hinein der Anteil an Frauen überdurchschnittlich ist. Dies ist jedoch eher die Ausnahme. In der Wirtschaft ist dagegen der Anteil an Frauen insbesondere in Führungspositionen weiterhin verschwindend gering. Dort wird viel zu oft ein schlechter qualifizierter Mann einer besser qualifizierten Frau vorgezogen. Häufig spielen dabei Vorurteile oder Beziehungen eine entscheidende Rolle. Die im Jahr 2001 vereinbarte Freiwilligkeit der Regierung mit den Unternehmen hat somit schlicht und ergreifend nicht funktioniert.
Ziel ist am Ende keine Besserstellung von Frauen gegenüber Männern, sondern deren Gleichstellung. Sowohl um bei gleicher Qualifikation gleiche Posten besetzen zu können als auch bei der Bezahlung. Um dies zu erreichen, ist die Quote ein mögliches Mittel.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Nord