Frage an Thomas Nord von Gunter F. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Nord,
Ihre Partei startete im Jahre 2008 ein Volksbegehren gegen neue Tagebaue in der Lausitz, siehe bitte http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/44220/.
Seit Tagen und Wochen nun schon erreichen uns Meldungen, dass durch die Tagebaue die Verockerung der Spree steigt. D.h. der Eisen-und Sulfatgehalt im Wasser stieg so stark an, dass sich das Wasser braun färbt, was entsprechende negative Auswirkungen auf Fauna und Flora hat, siehe bitte auch http://www.moz.de/nachrichten/brandenburg/artikel-ansicht/dg/0/1/1091731/.
Da die Spree bekanntlich in die Havel und diese in die Elbe fließt besteht die Wahrscheinlichkeit, dass zumindest Teile dieses sehr hohen Eisen-und Sulfatgehaltes die Ballungsgebiete Berlin und Hamburg erreicht, was gar im Extremfall zu Problemen in der Trinkwasserversorgung führen könnte.
So möchte ich Sie fragen: Wie stehen Sie persönlich zu dem Volksbegehren Ihrer Partei aus dem Jahre 2008?
Sehr geehrter Herr Flügel!
Ich unterstütze die Forderungen des Volksbegehren nach wie vor, schließlich gehörte ich zu dessen Initiatoren. Man muss jedoch auch zur Kenntnis nehmen, dass das Volksbegehren damals grandios gescheitert ist, da es außerhalb der Braunkohleregion kaum auf Resonanz stieß. Neben den Linken fordern in Brandenburg nur B90/GRÜNE einen mittelfristigen Ausstieg aus der Braunkohle. Beide Fraktionen besitzen etwa ein Drittel der Stimmen im Landesparlament. Das ist in einer Demokratie die Minderheit. Mit unserem Koalitionspartner SPD, einem ausgewiesenen Befürworter der Braunkohle, ist - ohne die Koalition sogleich völlig in Gefahr zu bringen - bereits die Erarbeitung eines Ausstiegsszenarios oder die Absteckung von Klimazielen ein zäher Kampf.
Wie Sie sicherlich bereits gehört oder gelesen haben, sind zur Problematik Verockerung im Landtag Brandenburg ein fraktionsübergreifender Antrag verabschiedet und über eine halbe Milliarde Euro bis 2017 bereitgestellt worden. Ein schwacher Trost, aber möglicherweise ein Anfang, um die hartnäckigen Befürworter über die weitreichenden Folgen von (weiteren) Tagebauen wachzurütteln.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Nord