Frage an Thomas Nord von Michael K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Nord,
mir sind zwar die wesentlichen planungstechnischen und verwaltungsrechtlichen Grundlagen für Verkehrsbau-Projekte bekannt, muss aber am "gesunden Menschenverstand" der Projektanten für das Projekt der Oderbrücke zwischen Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt zweifeln. Wenn man dann dazu noch die "Orts-UMGEHUNG" Brieskow-Finkenheerd im Zusammenhang betrachtet, wird der Zweifel nur noch größer. Wer braucht diese Brücke an dieser Stelle? Der Protest der Bürger von Brieskow-Finkenheerd und Aurith wird doch formal wahrgenommen, hat aber keinerlei Auswirkungen auf das Baugeschehen. Man ist sich ja sicher, dass in so kleinen Orten niemals so eine Bewegung wie "Stuttgart 21" entstehen kann.
Der "planungstechnische Unsinn" im Baugeschehen der "Oder-Lausitz-Strasse begann doch schon als der "industrielle Schwerpunkt" Wriezen als erster Bauabschnitt fertig gestellt wurde und das "unbedeutende" Eisenhüttenstadt noch immer nur "durch die Dörfer" zu erreichen ist. Wenn man dann das "Autobahnkreuz" Steinsdorf betrachtet, scheint es doch ausreichende finanzielle Mittel zu geben... Das wäre sicher auch eine Nummer kleiner gegangen. Dafür wird jetzt die Strecke Güldendorf-Kreuz B112neu/B97 gestrichen - lt.Herrn Vogelsänger kann man die Autobahn benutzen. Wie weit soll das Projekt der Oder-Lausitz-Strasse noch "verschlimmbessert" werden? Wer erklärt den Bürgern der Ziltendorfer Niederung den Nutzen der Brücke an dieser Stelle? Ist Naturschutz auf beiden Seiten der Oder gleichwertig? Redet hier die Politik überhaupt noch mit oder bestimmt nur noch die Verkehrslobby?
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Kersten Dipl.-Ing.
Sehr geehrter Herr Kersten,
bitte entschuldigen Sie die verspätete Antwort, gleichwohl freue ich mich zu sehen, dass auch Sie dem Thema Oderüberquerung in der Ziltendorfer Niederung besondere Aufmerksamkeit widmen! Ich selbst bin seit meiner Mandatsübernahme im Jahre 2009 in Kontakt mit der BI – „ Ziltendorfer Niederung“, die sich gegen den Brückenbau bei Aurith ausspricht. Im Laufe des letzten Jahres war ich dreimal vor Ort, um mich über aktuelle Entwicklungen persönlich ein Bild zu verschaffen. Bei meinem letzten Besuch im April diesen Jahres besichtigte ich die für den Brückenbau vorgesehenen Örtlichkeiten. Wie zwischenzeitlich der lokalen Presse MOZ ( www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/332432/ ) zu entnehmen war, bewerte ich das Bauvorhaben bei Aurith verkehrs- und umweltpolitisch als Fehlplanung. Daher werde ich mich künftig für eine Alternative zur bisherigen Gestaltung des Projekts stark machen und die BI „Ziltendorfer Niederung“ weiterhin aktiv unterstützen. Beispielsweise werde ich das Thema Ende August bei einem Termin im Ministerium für Landwirtschaft und Infrastruktur Brandenburgs ansprechen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Nor, MdB