Frage an Thomas Maurer von Stephan R. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Maurer,
zunächst einmal freut es mich, daß Sie in Beziehung zu "Mehr Demokratie" stehen (oder gar Mitglied sind?). Denn genau das fehlt uns in BW empfindlich: mehr Demokratie! Vor allem Bürgerbegehren/-entscheide führen im "Ländle" ein Schattendasein - von direkter Beteiligung der Bevölkerung keine Spur! Die Hürden liegen hier - wahrsch. vom pol. Establishment bewußt so belassen - traurigerw. so hoch, daß kaum je eine Chance auf ein Durchkommen besteht.
Meine konkrete Frage:
Sie wundern sich vielleicht, daß ich unter der Rubrik "Kultur" schreibe - ich hätte es auch unter "Bildung und Forschung" oder "Schulen" tun können, aber es gehört in erster Linie zur Kultur. Meine Frage steht in unmittelb. Zshg. zu mehr Demokratie (oder übh. Demokratie!): Wie halten Sie es mit der sog. "Rechtschreibreform"? Was würden Sie tun, falls Sie gewählt würden? Diese sogenannte "Reform" ist - abgesehen von ihrem mehr als zweifelhaften "wissenschaftlichen" Hintergrund und ihren massiven handwerkl. Mängeln - auf undemokratischste Weise zustande gekommen. Das Volk - und oft noch nicht einmal die Landtage! - wurde nicht gefragt, sondern mußte sich den größten kulturpolitischen Unsinn seit Bestehen der Bundesrepublik von einer "Fachminister"-Konferenz (KMK) überstülpen lassen. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt dieses Machwerk nach wie vor ab. Das Ziel - eine einheitliche Referenzorthographie für den
gesamten deutschsprachigen Raum - war von vornherein zum Scheitern verurteilt und hat sich längst ins Gegenteil verkehrt: Sprach- und Kulturzerstörung sind die Folge, seit über 100 Jahren war die dt. Schriftsprache nicht mehr so uneinheitlich und chaotisch wie heute.
Inzwischen haben wir die ich weiß nicht wievielte Nachbesserung - doch ein Ende ist nicht in Sicht...
Ich lade Sie ein, sich für die von der Mehrheit der Bevölkerung gewünschte Rückkehr zur bewährten traditionellen Rechtschreibung einzusetzen!
Mit frdl. Grüßen
Stephan Rupp
Hallo Herr Rupp,
Ihre ersten Ausführungen über das Thema "Mehr Demokratie" sind inhaltlich völlig richtig. Aus diesem Grund bin ich seit dem Jahr 2000 Mitglied im Verein "Mehr Demokratie". Wir arbeiten an den Verbesserungen für
Bürgerentscheide in Gemeinden. Im Augenblick sammeln wir, die UNABHÄNGIGEN und ein großes Bündnis aus anderen Vereinigungen, zusammen mit "Mehr Demokratie", Unterschriften für einen Zulassungsantrag für bessere Bürgerentscheide in Gemeinden und die Einführung auch auf Landkreisebene.
Gerade heute am 11.3.2006 finden in 80 Städten, in Baden-Württemberg, Unterschriftensammlungen an Infoständen statt. Dort liegen auch die Unterschriftenlisten aus, oder bestellen Sie diese direkt auf der unten
genannten Internetseite.
Ich rufe jeden dazu auf, der für mehr "Direkte Demokratie" steht, sich daran zu beteiligen. Mehr Infos zu diesem Thema, und auch den vollständigen Gesetzentwurf, den ich unterstütze, finden Sie unter
www.buergerentscheide-bw.de und /oder unter www.unabhaengige-bw.de.
Die Unterschriftenlisten können dort angefordert werden.
Meine persönliche Meinung zum Thema Rechtschreibreform ist folgende:
Die Rechtschreibreform war unnötig, hat vieles nur noch komplizierter gemacht und letztendlich einen Haufen Geld gekostet. Die Schüler sind nun nach der erneuten Reform der Reform völlig durcheinander. Das könnte ich an meinem eigenen Sohn feststellen, der nun gar nicht mehr weis, wie er schreiben soll. Auch ich bin nun entgültig verwirrt und zu dem Schluß gekommen, daß ich schreibe wie ich es gelernt habe, Rechtschreibreform hin oder her.
Nun gut, man kann dazu stehen wie man will, ich lehne die Rechtschreibreform ab.
Nun, zur Verbindung der Rechtschreibreform mit Volksentscheiden ist das so eine Sache. Das Thema hätte sich dazu vorzüglich geeignet, nur leider gibt es auf Bundesebene "noch" keine Gesetzgebung für Volksentscheide auf Bundesebene, aber wir arbeiten daran. Es gibt zwar Entwürfe von den Grünen und der FDP, diese legen aber die Hürden so hoch, das es wieder so gut wie unmöglich sein wird, diese zu überwinden.
Den Gesetzentwurf von "Mehr Demokratie" finden Sie unter www.mehr-demokratie.de, den Gesetzentwurf eines UNABHÄNGIGEN, Herrn Werner Fischer, finden Sie unter
http://www.unabhaengige-kandidaten.de/2005/ThemenKonzepte/konzeptarchiv.htm, ich persönlich bevorzuge aber den Entwurf von "Mehr Demokratie".
Da die Entscheidung über die Rechtschreibreform allerdings nicht direkt in den Landesparlamenten gefällt wird, sondern auf Bundesebene, haben im Prinzip nur die jeweiligen Vertreter der Landesregierungen im Bundesrat die Möglichkeit zur Stimmabgabe, zumindest bis jetzt. Das Ergebnis ist bekannt.
Meine wenigen Möglichkeiten bestünden daher nur darin, den Druck von außen, sofern er denn da ist, in die Parlamente zu tragen.
Prinzipiell denke ich, daß Veränderungen in Sachen Volksabstimmungen, nur von der Bevölkerung selbst ausgehen können. (Volksinitiative) Die Parteien werden nicht sehr viel dazu tun, ihre Macht abzugeben, das liegt in der Natur der Parteien, auch derer, die sich jetzt im Wahlkampf zu mehr Demokratie äußern und in Ihr Programm aufgenommen haben.
Hermann Hesse sagte einmal; Man muß das Unmögliche Versuchen, um das mögliche zu erreichen.
Dazu lade ich Sie ein.
Mit aufrichtigen und freundlichen Grüßen
Thomas Maurer,
Sprecher der UNABHÄNGIGEN KANDIDATEN, Landesverband Baden-Württemberg
....für Direkte Demokratie + bürgernahe Lösungen
Presse und Öffentlichkeitsarbeit Landesverband Baden- Württemberg