Sehr geehrter Herr Marten, wie stehen Sie zur aktuellen Verkehrspolitik in Berlin?

Gute Frage. Die Berliner Verkehrspolitik ist ein Desaster, wie alles, was dieser Senat anfasst.

Die Politik ist mobilitätsfeindlich und nicht mal umweltfreundlich.

Die Radwege sind in einem katastrophalen Zustand, werden nicht in Stand gehalten, sondern einfach auf die Strasse verlegt. Dort verhindern sie einen reibungslosen Verkehrsfluss und behindern den Lieferverkehr.

Die Ampelphasen sind bewusst so programmiert, dass es keine grüne Welle gibt. Sinnlose 30er Zonen schikanieren die Verkehrsteilnehmer und verursachen höhere Emissionen, da die Motoren nicht auf diese Geschwindigkeiten ausgelegt sind - der Verbrauch steigt.

Parkflächen werden ständig reduziert, um alberne Parklets zu installieren die berlintypisch nach 1 Woche verdreckt und zerstört sind (niemand setzt sich zum Verweilen an die Fahrbahn der Schönhauser Allee).

Hunderte Baustellen und Baustellchen werden begonnen und nie beendet - Hauptsache es wird erstmal blockiert.

Selbst simpelste Aufträge dauern Jahre bis Jahrzehnte. Ein grotesker Schilderwald verweist auf Fahrbahn- und Gehwegschäden - beseitigt werden diese jedoch nicht.

Alles in allem ein links-grünes Desaster. Man muss allerdings zugestehen, dass das zum Teil ja so gewählt wurde. Aber auch da ist ja in Berlin eine große Grauzone, was nun gewählt, geschätzt oder geraten wurde. Immerhin waren die Unregelmäßigkeiten bei der letzten Wahl so erheblich, daß aus Teilen der Berliner Politik nun eine Beobachtung der Wahlwiederholung durch die OSZE gefordert wird.