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Thomas Löser
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Frage von Friedemann H. •

Frage an Thomas Löser von Friedemann H. bezüglich Jugend

Sehr geehrter Herr Löser,

seit Tagen geistern wieder Zahlen über die Kinderbetreuung in den Kitas durch die Medien. Dabei ergibt sich eine große Diskrepanz zwischen speziell Sachsen und den südlichen Bundesländern. In Dresden herrscht nach meinem Kenntnisstand eine, im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten, gute Versorgung mit Kitaplätzen. Jedoch läßt der Betreuungsschlüssel zu wünschen übrig. Von einigen Erziehern weiß ich, dass die Arbeitsbedingungen durch den hohen Schlüssel schwierig sind, zugezogene Erzieher klagen über Schwierigkeiten bei der Anerkennung ihres Abschlusses. Die Liste lässt sich noch fortsetzen. Gibt es von Ihrer Seite und Ihrer Partei ernsthafte Bestrebungen, diese Diskrepanzen zu lösen und den Beruf wieder attraktiver zu machen? Um letztendlich mehr Fachpersonal zur Verfügung zu haben und die Betreuung unserer Kinder zu verbessern?
Vielen Dank für eine Antwort.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Hoyer-LaTerra,

es stimmt, dass es in Dresden auf Grund richtiger Entscheidungen der Politik ein dichtes Netz an Kitas gibt. Das Problem welches Sie zu recht ansprechen, ist der völlig unbefriedigende Betreuungsschlüssel, der viele ErzieherInnen an den Rand der Belastbarkeit bringt.

Die Grünen fordern dazu in ihrem aktuellen Bundestagswahlprogramm einen Betreuungsschlüssel der für Kinder unter drei Jahren eine ErzieherInn und für Kinder ab drei Jahren maximal 10 Kinder pro ErzieherInn regelt.

Darüberhinaus fordern wir ein Kitaqualitätsgesetz, welches verbindlich deutschlandweit Standarts für gute Erziehung in Kitas regelt.

Viele Grüße
Thomas Löser

Aus unserem Programm:

Mit uns Grünen wird es mehr und vor allem wirklich gute Kita-Angebote und Schulen geben. Unser Ziel sind gute Kitas überall. Mindeststandards für die Qualität wollen wir gesetzlich festlegen – damit Erzieherinnen und Erzieher ausreichend Zeit für die Kinder, für Vor- und Nachbereitung und Elterngespräche haben. Eine Erzieherin oder ein Erzieher sollen künftig höchstens drei Kinder unter drei Jahren bzw. höchstens zehn ältere Kinder betreuen. Kinder sollen ab dem zweiten Lebensjahr bis zur Einschulung einen Rechtsanspruch auf ein ganztägiges Angebot frühkindlicher Bildung und Betreuung bekommen. Grundsätzlich ist unser Ziel, beitragsfreie Bildung von Anfang an zu ermöglichen– so auch in Kitas. Da es aber noch vielerorts an Angeboten mangelt und die Qualität so verbesserungsbedürftig ist, wollen wir zunächst sicherstellen, dass keinem Kind wegen der Kita-Gebühren der Zugang zu Bildung verwehrt wird. Wir wollen deutlich mehr Ganztagsschulen schaffen, um weiterhin gute Betreuung zu gewährleisten bzw. einen Anspruch auf Hortbetreuung schaffen. Der Bund soll dafür mit den Ländern zusammenarbeiten dürfen und diesen Ausbau mitfinanzieren (Abschaffung des Kooperationsverbots).

 

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