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Thomas Löser
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Frage von René K. •

Frage an Thomas Löser von René K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Die Massentierhaltung boomt. Beispiel Schweinefleisch: In den letzten zwanzig Jahren nahm die Produktion in Deutschland um fast die Hälfte zu. Gleichzeitig schrumpfte die Zahl der Betriebe um fast 90 Prozent auf etwa 27.000. Und es geht weiter: Die Agrarindustrie hat insgesamt noch mindestens 720.000 neue Schweineplätze beantragt. Zahlreiche Enthüllungen belegen die gravierenden Misstände in den Ställen, die vor allem die Tiere sehr schwer treffen. Doch auch Anwohner/innen leiden unter dem Gestank der Mastanlagen. Durch zuviel Gülle landet viel zu viel Nitrat im Grundwasser. Und die Arbeitsbedingungen in den Tierfabriken sind teils skandalös.

Die neue Bundesregierung kann sehr viel auf den Weg bringen: den Tierschutz verschärfen und für mehr Kontrollen sorgen. Das Baugesetz so reformieren, dass Megaställe nicht länger als „landwirtschaftliche Betriebe“ bevorzugt werden. Oder Fleisch aus Massentierhaltung kennzeichnen. Wichtig ist: Die Bundesregierung darf sich nicht länger auf Selbstverpflichtungen der Industrie verlassen, sondern muss endlich handeln.

Wie stehen Sie dazu, Herr Löser?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr K.,

der Ausstieg aus der Massentierhaltung ist für uns Grüne ein zentrales politisches Projekt. In unserem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2017 steht deswegen der folgende Passus:
Raus aus der industriellen Massentierhaltung: Wir wollen die industrielle Massentierhaltung in den nächsten 20 Jahren beenden. Mit schärferen Gesetzen sorgen wir für eine artgerechte Tierhaltung, so dass Tiere mehr Platz, Auslauf, Licht und Beschäftigung bekommen. Wir beenden Kükentöten, Amputationen und Qualzucht. Schweine dürfen ihren Ringelschwanz behalten. Puten dürfen nicht mehr so gezüchtet werden, dass sie unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbrechen.

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