Frage an Thomas Lenz von Bernd M. bezüglich Umwelt
Gibt es Zahlen darüber, wieviele Vögel bisher durch Windkraftanlagen in Mecklenburg-Vorpommern zerschreddert worden sind?
Sehr geehrter Herr Müller,
es gibt weder in Deutschland noch in Mecklenburg-Vorpommern ein seriöses Monitoring/Untersuchungen um Ihre Frage beantworten zu können, nicht einmal fundierte Schätzungen der zuständigen Umweltfachbehörden. Es sind zur Zeit schlicht noch faktische Probleme, die ein aussagefähiges Monitoring behindern. Gleichwohl ist richtig, dass nicht bestritten werden kann, dass Vögel, insbesondere nachts Opfer von Windkraftanlagen werden. In Mecklenburg-Vorpommern werden Eignungsräume für Windkraftanlagen(WKA) deshalb gezielt ausgesucht und im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung bzw. im immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren zumindest darauf geachtet, dass sie nicht in Hauptvogelzugstrecken liegen. Beim Offshore-Projekt Baltic 21 (Darß-Spitze) hat die zuständige Naturschutzbehörde die Genehmigung bzw. ihre Zustimmung zur Genehmigung von der Auflage an die Betreiber geknüpft, dass die WKA mit Sensoren ausgerüstet werden, die Aufschläge messen und sämtliche Anlagen bei bestimmter Häufung sofort und zugleich abschalten. Natürlich liegt auch Baltic 21 nicht in einem Vogelzuggebiet. Und natürlich stellen diese Maßnahmen nur Kompromisse/Bemühungen dar, das Problem zu mindern. Abschließend möchte ich sagen, dass m.E. der Nutzen der Energieerzeugung aus WindkraftA in meinem Land inzwischen sehr "grenzgängig" geworden ist; und zwar sowohl aus naturschutzfachlicher, aus landschaftsbildnerischer, aus immissionsschutzrechtlicher, aus Gründen der immer geringer werdenden Bürgerakzeptanz und nicht zuletzt auch aus energiewirschaftlicher Sicht. Ich bin deshalb für ein Zurückfahren der exorbitanten staatlichen Förderung/Subventionierung von WKA. Ich bin aber sehrwohl für einen weiteren Ausbau und die Förderung von Sonnenenergie sowie der nachwachsenden Rohstoffe! Wir müssen Weg vom Öl, um unsere Volkswirtschaft unabhängiger zu machen und damit wir nicht immer wieder und mehr oder weniger in außenpolitische Konflikte hineingezogen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Lenz