Frage an Thomas Kreuzer von Hans Christian B. bezüglich Energie
Wie kann man sicherstellen, dass mit nuklearen Abfällen langfristig richtig umgegangen wird? Was zeigt das Beispiel Asse?
Meine Bedenken: Es sind "nur Menschen", die für die Nachsorge verantwortlich sind. Den Nutzen der Atomenergie genießen wir für ein paar Jahrzehnte, die Nachsorge aber muss für Jahrtausende gesichert sein. Wo engagiert sich Bayern? Kann man ohne fertiges Konzept die weitere Nutzung der Atomenergie verantworten, ohne "rot zu werden"?
Sehr geehrter Herr Bachem,
für Ihre Anfrage vom 11.09.08 danke ich Ihnen.
Menschlichem Planen für die Zukunft wird immer eine Grenze gesetzt sein. Das darf uns aber nicht davon abhalten, nach Lösungen zu suchen, die nach dem heutigen Stand der Wissenschaft und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch noch in einer fernen Zukunft verantwortbar sein dürften.
Bei der Auswahl von Endlagerstätten für radioaktive Abfälle spielt deren geologische Beschaffenheit die entscheidende Rolle. Als gut geeignet haben sich wegen ihrer besonderen Eigenschaften große Salzstöcke erwiesen, wie wir sie in der norddeutschen Tiefebene finden. Diese Formationen existieren praktisch unverändert seit ca. 250 Mio. Jahren und es sind nach menschlichen Ermessen keine Gründe erkennbar, die eine Veränderung dieser besonderen Schichten in den nächsten Jahrmillionen erwarten lassen . Auf der Internetseite der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) - http://www.bgr.bund.de - finden Sie wertvolle Informationen zum Thema Langzeitsicherheit der Endlagerung.
Selbstverständlich ist eine möglichst weitgehende Umstellung unserer Energieversorgung auf klimaneutrale Energien zu befürworten. Auch wenn wir uns dessen bewusst sind, dass letztendlich nur ein gemeinsames internationales Vorgehen die notwendige globale Wirkung entfalten kann, sieht sich die CSU verpflichtet, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um einen beispielhaften Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Dank der bayerischen Kernkraftwerke erfolgt die Stromerzeugung in Bayern bereits zu ca. 80 % CO-2 neutral. Mit durchschnittlich etwa 110 Gramm CO-2/kWh Strom nimmt Bayern damit in Deutschland (ca. 580 Gramm/kWh) und Europa (Durchschnitt der EU 25 ca. 470 Gramm/kWh) bei der klimafreundlichen Stromerzeugung schon heute eine Spitzenposition ein.
Mit diesen Informationen hoffe ich, Ihnen weitergeholfen und haben und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Thomas Kreuzer, MdL