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Thomas Kreuzer
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Frage von Fabian B. •

Frage an Thomas Kreuzer von Fabian B. bezüglich Verbraucherschutz

Guten Tag Herr Kreuzer,
schön dass sie für den Landtag kandidieren.
Meine Frage richtet sich an den Verbraucherschutz.
Fleisch ist so billig wie nie, und die Preisspirale dreht sich immer weiter nach unten und damit auch die Qualität.
Andererseits ist bekannt, dass Fleisch die Gesundheit belastet und die intensive Landwirtschaft das Klima negativ beeinflusst.
Wie gehen sie mit dem Thema um? Soll es eine Steuer auf Fleisch geben um den ungehemmten Fleischkonsum zu regulieren und damit auch die Gesundheit zu schützen sowie das Klima weniger zu beeinflussen oder finden sie dass man hier nicht eingreifen sollte und weiterhin ungesundes mit Wasser aufgespritzes Billigfleisch überall und jederzeit verfügbar ist.
Beste Grüße
F. B.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Breisinger,

Unser Ziel ist es, dass sich die Bevölkerung gesund und ausgewogen ernährt. Obst und Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukte aber auch Fleisch - alles im richtigen Verhältnis und in der richtigen Menge - kombiniert mit einem gesunden Lebensstil mit ausreichender Bewegung, bieten eine gute Voraussetzung, gesund zu bleiben.

Dabei wollen wir die Eigenverantwortung der Menschen für eine gesundheitsfördernde Ernährung stärken mit insgesamt weniger Fett, weniger Zucker und weniger Salz auf dem Speiseplan und zwar durch Bildung und Aufklärung. Hierzu haben wir in Bayern das Kompetenzzentrum für Ernährung gegründet, welches mittlerweile bundesweit Nachahmung findet. Wir wollen alle Bevölkerungsgruppen erreichen, z.B. Kinder in den Kindertageseinrichtungen und Schulen, Eltern und ihre Familien, aber auch die ältere Generation. Für jede Gruppe wurden maßgeschneiderte Angebote entwickelt. Ich nenne hier nur das erfolgreiche Schulfruchtprogramm, bei dem Kindergarten- und Grundschulkinder einmal in der Woche kostenloses frisches Obst und Gemüse - und neuerdings auch Milchprodukte erhalten. Mittlerweile profitieren nahezu 90% aller Kinder von 3-10 Jahren von diesem Programm. Entsprechende Aufklärungsarbeiten leisten wir aber auch in der Außer-Haus-Verpflegung wie in Kantinen, Einrichtungen für ältere Menschen, Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen etc.. Neben dem Kompetenzzentrum leisten hier die 47 Ämter für Ernährung hervorragende Arbeit.

Wir glauben, dass Bildung und Aufklärung auf lange Sicht der bessere und nachhaltigere Weg für eine gesunde Ernährung ist. Wir wollen niemandem vorschreiben, was er zu essen hat und wir wollen auch nicht mit einer Steuer auf Fleisch - wie von Ihnen angedacht - in die Küchen und Kochtöpfe der Menschen hineinregieren. Wir wollen auch keine Zweiklassengesellschaft - eine, die sich Fleisch noch leisten kann - und eine andere, die auf andere Lebensmittel ausweichen muss, weil sie sich Fleisch aufgrund einer Verteuerung durch den Staat nicht mehr leisten kann. Wir wollen, dass jeder die Chance erhält, seinen individuellen Speiseplan zu gestalten und zwar mit nachhaltig erzeugten Lebensmitteln. Wir wollen auch weiterhin, dass die Menschen frei entscheiden können, welche Lebensmittel sie kaufen und essen wollen, allerdings mit dem Bewusstsein, was ihnen gut tut und was ihnen eher schadet.

Im Übrigen bezeichne ich unsere Landwirtschaft in Bayern nicht als intensiv. Wir haben die kleinste Betriebsstruktur aller Bundesländer und unsere Betriebe halten im Schnitt deutlich weniger Vieh als Betriebe im übrigen Bundesgebiet. Bayern ist auch Ökoland Nummer 1 in Deutschland. Der Ökoanteil an der landwirtschaftlichen Fläche in Bayern liegt jetzt bei rund 10%. Zum Vergleich in Niedersachsen liegt dieser Anteil bei 3,8%, in Nordrhein-Westfalen bei 5,7% und in Schleswig-Holstein bei 5,6%. Wir in Bayern sind insgesamt auf einem guten Weg, den wir weiter gehen und weiter entwickeln wollen.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Kreuzer, MdL
Vorsitzender der CSU-Fraktion
im Bayerischen Landtag