Frage an Thomas Kreuzer von Bernd M. bezüglich Senioren
Sehr geehrter Her Kreutzer,
durch die Medien habe ich in der vergangenen Woche erfahren, dass die neue Bundesregierung unter der Führung von CDU/CSU, die im Koaltionsvertrag mit der SPD getroffene Vereinbarung über die Rente mit 63 Jahren nach 45 beitragspflichtigen Jahren rückgängig machen will. Zukünftig soll nur eine Rente mit 63 bei schweren körperlichen Belastungen im Berufsleben nach 45 Jahren gelten. Wenn diese Aussage zutreffend ist, hätte ich gerne gewußt, warum nicht bereits vor der Bundestagswahl über diese geplante Maßnahme in der Öffentlichkeit gesprochen wurde? Als Wähler hätte ich, mit Kenntnis dieser Absicht, definitiv nicht die CSU gewählt. Vielen Dank für Ihre Rückantwort.
H. M.
Sehr geehrter Herr Müller,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Die Rentenpolitik und eine verlässliche Altersversorgung für die Menschen in Bayern und Deutschland gehören zu den Kernthemen der CSU. Wir wollen, dass die Menschen, die sich ihr Leben lang angestrengt und vorgesorgt haben, im Alter auskömmliche Altersbezüge haben.
Unsere erfolgreiche Politik der letzten Jahre hat dazu geführt, dass neue Arbeitsplätze und Wachstum entstanden sind. Das kommt auch den Rentnerinnen und Rentnern zugute. Die gesetzlichen Renten sind in den letzten Jahren so stark gestiegen wie lange nicht. Auch das Rentenniveau hat sich deshalb besser entwickelt, als in den Prognosen vorhergesagt. Dies kommt Millionen von Rentnern zugute.
Wir wollen, dass die gesetzliche Rente auch in Zukunft als zentrale Säule der Altersversorgung der Menschen funktionieren kann. Wir haben deshalb in den Koalitionsverhandlungen mit der SPD nunmehr vereinbart, dass wir das Rentenniveau bis 2025 bei 48 % stabilisieren. Diese Zeit wollen wir nutzen, um im Rahmen der wissenschaftlich fundierten Arbeit einer Rentenkommission die Weichen für die Zeit ab 2025 richtig zu stellen.
Lassen Sie mich eines klarstellen: Wir haben im Koalitionsvertrag mit der SPD nicht vereinbart, die sogenannte "Rente mit 63" abzuschaffen. Die Möglichkeit, nach 45 Jahren Beitragszahlung mit 63 Jahren abschlagsfrei in Rente zu gehen, haben wir 2014 miteingeführt. Wir wollen diese "Rente mit 63" nicht rückgängig machen.
Von der "Rente mit 63" profitieren die Menschen, die lange Jahre in unser Rentensystem eingezahlt haben. Das sind vor allem die Menschen, die ihr Arbeitsleben schon früh begonnen und dann über Jahrzehnte hinweg durch Erwerbsarbeit, Erziehung von Kindern und die Pflege von Angehörigen ihren Beitrag in unserer Gesellschaft geleistet haben. Diese Leistung erkennen wir mit der "Rente mit 63" an!
Ich hoffe, dass ich damit Ihre Bedenken ausräumen kann und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Thomas Kreuzer, MdL
Vorsitzender der CSU-Fraktion
im Bayerischen Landtag