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Thomas Kreuzer
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Frage von Martina L. •

Frage an Thomas Kreuzer von Martina L. bezüglich Senioren

Sehr geehrter Herr Kreuzer,

2003 machten die Vereinten Nationen "Gewalt gegen alte Menschen in deutschen Heimen" zum Thema, zeigten die "Gesetzeslücke Altenschutz" auf. Besonders demente Menschen, die nicht mehr als Zeugen aussagen können, sind wohl betroffen.
Da stellt sich die Frage nach einem staatlichen Dementenbeauftragten, der sich für diese besonders schutzlose Gruppe einsetzt. Ein Dementenbeauftragter würde eng mit anderen Stellen zusammenarbeiten: mit dem Arbeitsministerium, wenn es um die Anwerbung demenzgeschulten Personals geht, mit dem Justizministerium, wenn es um die Rechte geht und natürlich mit dem Pflegeministerium und Gesundheitsministerium, wenn es um die Frage der Behandlung mit Neuroleptika geht, die zu Gangunsicherheit und Stürzen fühlen, die demente Menschen ja oft erst zu Pflegefällen machen. Die Gewinnorientierung der Heime, wenig Personal, oft nicht demenzgeschult, die Überlastung der Hausärzte, die wenig Zeit haben für eine engmaschige und sorgfältige Behandlung alter Menschen und die unzureichenden Kontrolle zeigen die Notwendigkeit auf, dass auf staatlicher Seite Handlungsbedarf ist. Dementenbeauftragte in Krankenhäusern leisten dort ihre Arbeit, ein Dementenbeauftragter könnte öffentlich auf Missstände aufmerksam machen, Sprachrohr sein für die, die es nicht können, mit vielen Experten reden, das Wissen bündeln.
Der Wehrbeauftragte kann auf die Nöte der Soldaten hinweisen. Und auch die immer größer werdende Gruppe der dementen Menschen benötigen jemanden, der sich zum Beispiel dafür einsetzt, dass Altenpfleger aus dem Ausland zukünftig unter denselben guten Arbeitsbedingungen arbeiten können wie Kitabetreuerinnen: bezahlte Sprachkurse, langfristige Perspektiven.

Könnten Sie sich für einen Demenzbeauftragten einsetzen, für die, die sich gegen Diskriminierung nie wehren können? Wenn nicht, könnten Sie begründen, warum es diesen Beauftragten, diese Beauftragte nicht geben muss?

Freundlichen Gruß
Martina Lenzen

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