Wie stehen Sie zu der Aussage des Malteser-Diako Klinikum ?
Sehr geehrter Herr Jepsen,
wie ich der Presse entnommen habe, will das staatlich finanzierte Malteser-Diako Klinikum keine Abtreibungen machen. Sollen Frauen in Notlagen gezwungen sein, ins Ausland zu fahren, wie in den 70ern?
Ich bin dafür, dass in jeder Region auch ein stationäres Angebot für ambulante Schwangerschaftsabbrüche vorgehalten werden muss, also auch in Flensburg. Ob ein ambulanter Eingriff in einem Krankenhaus oder in einem medizinischen Versorgungszentrum vorgenommen wird, ist für mich zweitrangig. Schwangerschaftsabbrüche in medizinischen Notfällen wird es unabhängig davon auch in einer neuen ökumenischen Klinik (auch mit Beteiligung der Malteser) geben. Medikamentöse Schwangerschaftsabbrüche sind ohnehin die häufigste (98,5%) und schonendste Methode. Der Krankenhausneubau in Flensburg darf an der Frage eines stationären Angebotes nicht scheitern. Da sich die Stadt Flensburg für ein Krankenhaus in gemeinsamer Trägerschaft von den bisherigen Krankenhausträgern evangelisch-lutherische Diakonissenanstalt und katholische Malteser ausgesprochen hat, was ich befürworte, sollte möglichst auch kein anderer privater Krankenhausbetreiber gesucht werden. Wenn sich die Malteser als Mitbetreiber eines stationären Angebotes verweigern, was jedem in Flensburg von Anbeginn einer Krankenhausneubauplanung bekannt war, dann muss die Stadt Flensburg ein medizinisches Versorgungszentrum mit entsprechendem Angebot vorhalten.