Frage an Thomas Hölck von Ines L. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Pflegeberufekammer:
Wir Pflegekräfte sind die größte und „ärmste“ Berufsgruppe in Schleswig Holstein. Die Politik hat durch den Verkauf der staatlichen Einrichtungen sich eines hohen Kostenfaktors entledigt und die Pflege damit privaten zum Teil sehr profitgierigen Investoren überlassen und ist für die Misere, in der wir uns befinden mit verantwortlich. Es kann nicht sein, dass der Rettungsring, den man uns jetzt in Form der Kammer zuwirft, selber finanzieren müssen.
Gibt es wirklich keine andere Lösung, als die Finanzierung dieser Kammer, als durch Zwangsbeiträge? Ein absoluter Großteil von uns ist ja auch „abhängig beschäftigt“ also nicht selbstständig. Dafür müsste eine Kammer dann auch ausgestattet sein.
Dazu hätte ich gerne Ihren Standpunkt gewusst, vielen Dank!
I. L., Fachschwester für Anästhesie, Kiel
Pflegekräfte wie Sie müssen wieder so arbeiten können, wie es die Berufsethik vorgibt. Sie wissen selbst am besten wie gute Pflege aussieht. Diese Selbstbestimmung räumt ihnen die Pflegekammer ein. Wir sind davon überzeugt, dass diejenigen, die am meisten von Pflege verstehen, ihre Angelegenheiten auch selbst in die Hand nehmen sollen. Erstmals haben die Pflegenden eine eigene und ausschließliche Interessenvertretung, an die sie sich wenden und wo sie sich beraten lassen können. Erstmals gibt es eine Institution, die ausschließlich die Pflegenden und damit auch die zu Pflegenden im Fokus hat und die die Mitgliederinnen und Mitglieder mit starker Stimme politisch vertritt.
Ich bin sehr froh, dass CDU und FDP ihr Wahlversprechen, die Kammer wieder abzuschaffen, gebrochen haben und ich bin davon überzeugt, dass wir uns in 10 Jahren Fragen werden, warum wir die Pflegekammer nicht schon vorher umgesetzt haben.
Ich möchte Ihnen und Ihren Kolleginnen und Kollegen der Pflegeberufe abschließend für Ihre Arbeit
danken.