Frage an Thomas Goppel von Sophia O. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Dr. Goppel!
Sie waren bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Sie sind promoviert, und laut ihrer Aussage vor der Rheinischen Post (Ausgabe von heute) pflegen Sie den Unions-Familiengedanke. Sehr schön, dass die Union brüderlich zusammenhält!Schämen Sie sich nicht -wenigstens heimlich- über den Plagiat Ihres Brüders, Freiherr von und zu Guttenberg? Oder haben Sie, als Träger eines Doktor-Titels, Verständnis für Herrn Guttenbergs Fehler, die ja jeder begehen könnte und keine Folgen für seine Glaubwürdigkeit haben sollte?
Mit freundlichen Grüßen
Sophia Orthoi
Sehr geehrte Frau Orthoi,
wenn ich die oft nicht ausreichend nachvollziehbaren Vorgehensweisen unserer Gerichte richtig einschätze, dann gehört es zu den Vorzügen des Rechtsstaates, dass man sich mit abschließenden Urteilen über "Angeklagte" zurückhält, bis die zum Vorgang gehörigen Sachverhalte endgültig und zweifelsfrei erhoben und bewertet sind. Ihr Wunsch, mich prophylaktische gegen einen Freund festzulegen, ist mir zwar erklärlich, deshalb aber noch lange nicht zwingend zu erfüllen. Abstrakt beurteilt steht der umstrittene Sachverhalt fest und ist nach den Regeln der Wissenschaftswelt zu bewerten, die im Übrigen auch für meine Dissertation gelten. Doch wie gesagt: So lange die offiziell beauftragten Rechercheure, die ihre Arbeit besser zum Zeitpunkt der Beurteilung der Arbeit aufgenommen hätten, keine abschließende Stellungnahme zum Einzelfall vorlegen, halte ich mich mit Abschlussurteilen zurück. Genau das erwarte ich auch zumindest von Freunden des Fallverursachers.
Mit freundlichem Gruß
Thomas Goppel.