Wie wollen sie Steuergerechtigkeit und gleichzeitig notwendiges Firmenkapital, sowie den Firmenstandort Deutschland sicherstellen?

Hallo Frau M.,

gerecht ist, wenn die, die viel haben, mehr Steuern zahlen. Das kommt am Ende auch Unternehmen zugute, denn deren Waren muss ja irgendwer kaufen. Wir schlagen Steuerentlastungen in der Einkommenssteuer bei Bruttoverdiensten bis 6500 Euro vor, Mehrbelastungen für Einkommen darüber. Geringverdiener sollen befreit werden. Das wird die Kaufkraft steigern und auch wirtschaftsfördernd wirken.

Darüber hinaus schlagen wir die Erhöhung der Unternehmenssteuern auf das Niveau der 1990er Jahre vor, als hier die CDU/CSU regierte. Das ist durchaus moderat, wird aber für erhebliche Mehreinnahmen sorgen, aus denen wir die dringend nötigen Investitionen in Klimaschutz und den Sozialstaat finanzieren können. Das ist der einzige Vorschlag, der direkt am Kapital und nicht am Privatvermögen ansetzt, den wir gerade machen.

Hinzu kommen Vorschläge, die sich auf das Privatvermögen beziehen. Die wichtigste Reform ist hier die Millionärssteuer, also die höhere Besteuerung von sehr reichen Menschen. Ab 1 Million (nich davor) wollen wir gestaffelt eine Besteuerung (1 Prozent auf die erste Million danach, aufsteigend mit der Höhe der Millionen). Außerdem sind wir für die Erhöhung der bestehenden Reichensteuer.

Eine Ursache der Wirtschaftskrisen, die unser Land immer wieder treffen, ist ja, dass die Privatvermögen enorm ungleich verteilt sind. 30 Prozent der Bevölkerung besitzen über 85 Prozent der Nettohaushaltsvermögen. Dieses Geld fließt auch nicht direkt in die produktive Wirtschaft, sondern wird zum Teil für Spekulationen benutzt - beispielsweise die Ursache für den Weltwirtschaftschrash 2008. Eine Umverteilung durch faire Steuerpolitik, wie wir sie vorschlagen, wird insofern auch mehr Stabilität bringen.

Beste Grüße, Thomas Goes