Frage an Thomas Blenke von Claudia D. bezüglich Bildung und Erziehung
In den Grundschulen des Kreises wird ja glücklicherweise einiges für die Förderung der schwächeren Schüler getan. Wie steht es mit der Förderung hochbegabter Kinder?
In Pforzheim soll es ab nächstem Jahr einen Hochbegabtenzug an einem Gymnasium geben - besonders wichtig für einen künftigen Schulerfolg ist aber , dass die Kinder im Grundschulalter bereits gefördert und gefordert werden, beispielsweise in jahrgangsübergreifenden Klassen.
Wie ist die Ihre Haltung und die Ihrer Partei zu diesem Thema?
Mit freundlichen Grüßen
Claudia Driesch
Sehr geehrte Frau Driesch,
die Förderung schwächerer Kinder wird auch weiterhin ein Schwerpunkt unserer Bildungspolitik bleiben, aber auch die Förderung von begabten Schülerinnen und Schülern wird in Baden-Württemberg nun verstärkt angegangen. Einen Anfang dazu hat die Landesregierung mit der Einrichtung des Landesgymnasiums für Hochbegabte (LGH) in Schwäbisch Gmünd zum Schuljahr 2004/2005 gemacht. Der Ministerrat hat am 13. Dezember 2005 in Stuttgart nun den Ausbau der Hochbegabtenförderung im Land beschlossen. Vom Schuljahr 2006/2007 an werden stufenweise an Gymnasien im Land Hochbegabtenzüge eingerichtet. Damit setzt die Landesregierung einen neuen Baustein in das Gesamtgefüge der Förderkonzeption in Baden-Württemberg, die nicht nur die intensive Förderung Benachteiligter, sondern auch hoch begabter Schülerinnen und Schüler zum Ziel hat. Wir müssen denjenigen mit außerordentlichen Begabungen genau so gerecht werden wie jenen, die sich eher schwer tun. Das von der baden-württembergischen Landesregierung beschlossene Konzept der flächendeckenden Förderung von hochbegabten Schülern an Gymnasien sieht vor, in Zukunft dezentral in den Regionen des Landes einen solchen Hochbegabtenzug anzubieten. Pforzheim steht, wie Sie es richtig erwähnen, als erster Standort für einen Hochbegabtenzug im Regierungspräsidium Karlsruhe fest.
Ziel ist es, in jeder Region des Landes (ca. 12 - 15 Standorte) einen Hochbegabtenzug einzurichten. In einem Schreiben an Herrn Kultusminister Rau habe ich darum gebeten, im Rahmen des weiteren Ausbaus der Hochbegabtenförderung, zu prüfen, ob im Kreis Calw ein Hochbegabtenzug eingerichtet werden könnte.
Die guten Erfahrungen, die im Rahmen des Konzepts "Schulanfang auf neuen Wegen" mit jahrgangsübergreifenden Klassen gemacht wurden, legen es nahe, dass nun an allen Grundschulen des Landes auf jahrgangsübergreifenden Unterricht umgestellt werden soll. Ab dem kommenden Schuljahr können die Grundschulen im Land den klassenstufenbezogene Unterricht durch eine jahrgangs-übergreifende Unterrichtsorganisation für die Klassen 1 und 2 der Grundschule ablösen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Blenke MdL