Frage an Thilo Hoppe von Rolf-Dieter K. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Hoppe
ich hätte eine Frage, es wird immer mehr von Elektroautos gesprochen, diese wären für eine saubere Zukunft unverzichtbar. Aber wenn ich bei den Stromerzeugern lese, wie viel CO2 für ein Kilo Watt Strom anfallen und zwar bundesweit über 500g, frage ich mich doch, wo soll denn der Strom für 20 Millionen Autos herkommen? Des Weiteren, wo bleiben denn die defekten Akkus der Autos, die ja auch entsorgt werden müssen?
Mit freundlichen Grüßen
Rolf-Dieter Kraml
Sehr geehrter Herr Kraml,
für uns Grüne ist klar, dass Elektroautos ökologisch nur sinnvoll sind, wenn sie von vorneherein mit erneuerbaren Energien verknüpft werden. Der zusätzliche Strombedarf ist dabei sehr viel geringer, als viele denken. Eine Million Elektroautos brauchen zwei Terrawattstunden elektrischen Strom. Das entspricht 0,3% des deutschen Stromverbrauchs. Würden irgendwann in ferner Zukunft einmal alle 40 Mio. Pkw in Deutschland mit elektrischem Strom fahren, würde dies gegenüber heute nur rund 12-15% Mehrverbrauch bedeuten. Der Zuwachs der erneuerbaren Energien ist aber wesentlich schneller als es die Einführung von Elektroautos sein wird. Zudem bieten die Akkus von Elektroautos die Möglichkeit, Wind- und Sonnenstrom zu speichern und damit die schwankende Stromeinspeisung aus diesen Quellen auszugleichen. Statt Windräder bei Starkwind abzuschalten, weil es nicht genügend Stromabnahme gibt, könnte dieser Co2-frei erzeugte Strom dann gespeichert werden.
Die Akkus müssen selbstverständlich vollständig wiederverwertet werden. Erste Anlagen für das Recycling von Lithium-Ionen-Akkus, die in Handys, Notebooks oder mobilen Werkzeugen im Einsatz sind, gibt es schon. Hieran hat die Industrie selbst ein großes Interesse, da Lithium ein wertvoller Rohstoff ist, der wieder aufgearbeitet werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Thilo Hoppe