Frage an Thilo Hoppe von Udo H. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Wie kann Ihrer Meinung nach ein vernünftiger und gerechter Milchpreis für Verbraucher und Milchbauern erreicht werden?
Sehr geehrter Herr Hitzmann,
Vielen Dank für Ihre Frage.
Die Erzeuger erhalten zur Zeit um die 20 Cent für einen Liter Milch - dies deckt nicht annähernd die Produktionskosten. Gerade die bäuerlichen Betriebe, die mit der Grünlandwirtschaft unsere Kulturlandschaft z.B. in den Mittelgebirgen, in den Alpen aber auch an den Küsten erhalten, brauchen 40 Cent.
Die bisher von der Europäischen Union und der Bundesregierung ergriffenen Maßnahmen kosten vor allem die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler viel Geld, helfen den bäuerlichen Milchviehbetrieben aber nicht weiter. Die seit Januar diesen Jahres wieder gezahlten Exportsubventionen auf Milchprodukte zerstören die heimische Milcherzeugung in Entwicklungs- und Schwellenländern. Und die Entlastungen bei der Agrardieselbesteuerung kosten den Staat zwar 285 Millionen im Jahr, der Hauptzahl der Betriebe bringt es aber nur 350 Euro Rückzahlung im nächsten Jahr, weil sie lediglich vom Wegfall des Selbstbehalts profitieren. Eine schnelle, wirksame Liquiditätshilfe sieht in meinen Augen anders aus.
Wir Grünen vertreten die Meinung, dass Märkte Regeln brauchen, wenn sie funktionieren sollen. Darum setzen wir uns auf nationaler und europäischer Ebene für die Einführung von Instrumenten ein, mit denen Landwirte und Molkereien die Milchproduktion besser an den Bedarf anpassen und so faire Preise für Erzeuger, Verarbeiter und Verbraucher verwirklichen können.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Thilo Hoppe