Frage an Thies G.J. Goldberg von Wolf Achim W. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Goldberg,
die jüngste Schulinspektion des „Instituts für Bildungsmonitoring“
(ifbm) hat im Gymnasium Blankenese erbracht, dass diese Schule in 11 von 13 Bereichen gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt hat. Unter anderem wird die Förderung eher leistungsschwacher Schüler als besonders erfolgreich angesehen.
Bitte, nennen Sie mir als Abgeordneter, der über die Neufassung des Hamburgischen Schulgesetzes abstimmen muss, mindestens drei Gründe, warum diese Schule ähnlich wie andere gute Schulen durch die geplante Abschaffung der Klassen 5 und 6 auseinandergerissen und ihr auch integrativ wirkendes Erfolgsmodell somit beendet werden soll?
Sehr geehrter Herr Wienand,
danke für Ihre Anfrage Mai 2009, auf die ich hiermit gerne zurückkomme.
Ohne eigene Mehrheiten muss man in einer Demokratie Koalitionen eingehen und damit auch bereit sein, Kompromisse gemeinsam zu suchen und sie dann auch gemeinsam umzusetzen. Wenn keine Mehrheit für die eigenen Ziele und Gestaltungswünsche da ist, sollte man immer versuchen, sich mit Partnern Mehrheiten zu verschaffen, mit denen man zumindest zum Teil eigene Ideen und Grundsätze umsetzen oder bewahren kann. In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass rechnerisch auch andere Möglichkeiten zur Koalitionsbildung in Betracht kamen – es gibt gegenwärtig eine linke Mehrheit im Parlament, die die Abschaffung der Gymnasien will. Hätte diese sich zusammen getan und wäre die CDU nicht mehr in Regierungsverantwortung, so gäbe es mittlerweile aller Wahrscheinlichkeit nach einer viel weitergehende, aus meiner Sicht unbedingt abzulehnende Schulreform: Die „Schule für alle“ und Abschaffung aller Gymnasien. Nur die CDU tritt für den Erhalt der Gymnasien ein! Das sollte man sich immer wieder vor Augen führen. Für weitergehende Fragen verweise ich zum einen darauf, dass der gesamte Reformprozess noch nicht abschließend zu bewerten ist, da er schlicht noch in Bewegung ist. Zum anderen haben Sie ja auch eine umfassende Antwort von Herrn Weinberg als anerkanntem Hamburger Schulpolitiker erhalten.
Beste Grüße,
Thies Goldberg