Frage an Theresa Theune von Volkmar Z. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Zorn,

um es Ihnen gleich vorweg zu gestehen, ich habe selber einen kleinen, sehr süßen Hund, der immer ohne Leine läuft. Allerdings regt er kleine Kinder immer nur zum Streicheln an und ich kann mich an keine Situation erinnern, in der ein Kind Angst vor meinem Hund gehabt hätte.

Anders liegt die Sache sicher bei den von Ihnen angesprochenen Kampfhunden, respektive sehr großen und furchteinflössenden Hunde. Kurz, mir scheint es wichtig, zwischen verschiedenen Hunden zu differenzieren.

In Bezug auf Kampfhunde reicht mir persönlich ein Leinenzwang nicht, da ich schon häufig erlebt habe, daß die Besitzer solcher sehr starken Hunde komplett überfordert waren, ihre angeleinten Hund in brenzligen Situationen zu bändigen. Soweit ich informiert bin, gibt es für Hunde dieser Kategorie auch eine Maulkorbpflicht, die aber in Berlin in der Tat und zu meinem Bedauern nicht durchgesetzt wird.
Bei großen "normalen" Hunden finde ich es auch schwierig. Ich denke, ich würde ihnen recht geben, daß ein Leinenzwang die Begegnung mit solchen Hunden für die meisten Menschen angstfreier verlaufen läßt. Allerdings gebe ich auch zu bedenken, daß angeleinte Hunde häufig laut bellen und sich nervöser und damit ängstigender gebärden als freie Hunde. Das habe ich viele Jahre in Kreuzberg und Neukölln beobachtet, wo die Hunde grundsätzlich frei liefen und sehr entspannt und unbedrohlich waren.
Allerdings scheint auch mir das kein Modell für den allgemeinen Umgang mit großen Hunden zu sein und so denke ich, wird man um einen Leinenzwang nicht umhin kommen.
Im übrigen gestatten Sie mir noch, meine Parteikollegen - ohne zu wissen, wen Sie im Sinn haben - zu verteidigen: ich bin doch recht sicher, daß auch bündnisgrüne Parteiprominenz kein Interesse an frei laufenden Kampfhunden hat. Da muß einfach ein Mißverständnis im Spiel sein.

Mit einem freundlichen Gruß aus Pankow! Theresa Theune