Hallo Herr Giannikopoulos, warum sind Sie persönlich gegen die Einführung einer Vermögenssteuer?
Ich sehe es, bspw. ab einem Vermögen von 10 Mio aufwärts, als gute Möglichkeit für eine Einnahmequelle, um sozialen Ausgleich zu fördern.
Sehr geehrter Herr K.,
Das Thema Vermögensteuer ist ein eigenes, heißes Kaliber.
Ich persönlich hätte mich mit einer Vermögenssteuer anfreunden können.
Volt hat sich aber nach langen Diskussionen auf einen anderen Nenner geeignet, womit ich auch zufrieden bin.
Wir regeln das Thema Vermögensumverteilung über die Erbschaftssteuer und die Kapitalertragssteuer.
Warum Erbschaftssteuer und nicht Vermögenssteuer.
Weil 1.) Aus schon versteuertem Einkommen soll es keine weitere Besteuerung mehr geben. Das soll auch ein Anreiz sein, sich persönlich weiter zu entwickeln und Vermögen im aktuellen Leben aufbauen zu können.
2.) Ist Vermögen schwierig zu definieren. Nehmen wir Immobilien, die monatlich im Preis schwanken können bzw. Unternehmensbeteiligungen. Wie will man einen festen Wert definieren. Hier machen Grüne und SPD auch keine konkreten Angaben. Da so eine Idee schon Mal vor den Bundesverfassungsgericht gescheitert ist, werden Ideen eher unmöglich.
Volt dagegen setzt auf das Modell der Erbschaftssteuer, das aktuell sehr stiefmütterlich genutzt wird. Volt plant die Erbschaftssteuer mit der Höhe des neuen Spitzensteuersatzes der Einkommensteuer auf zukünftig 53% zu heben und dies erst nach überschreiten des Lebensfreibetrages von 487.200 EUR. Alle Ausnahmen sollen bis auf eine gestrichen werden. Einzige Ausnahme sind wieder Unternehmensbeteiligungen, die erst bei Veräußerung des Erbes versteuert werden müssen.
Die Kapitalertragssteuer ist hier einfacher zu argumentieren. Freies sich selbstvermehrendes Vermögen muß einfach höher versteuert werden. Da hat man schnell einen Konsens bei 35% gefunden.
Ich hoffe Ihnen meine Sichtweise etwas näher gebracht zu haben.
Grüße Tassi Giannikopoulos