Frage an Tanja Wagener von Thomas W. bezüglich Kultur
Sehr geehrte Frau Wagener,
das Land Nordhein-Westfalen will sich bis 2015 ganz aus der Finanzierung der Archäologie und der Denkmalförderung zurückziehen und hat bereits für 2013 drastische Mittelkürzungen vorgenommen. Der Schutz des historischen Erbes ist eine öffentliche Aufgabe, der für den Staat eben auch finanzielle Verpflichtungen mit sich bringt, die allein durch ein im Gesetzesentwurf vorgesehenes Verursacherprinzip nicht aufgefangen werden können und dürfen. Eine Zwangs-Privatisierung der Denkmalpflege ist eben nicht die richtige Richtung. So sehr ein Verursacherprinzip in der Denkmalpflege zu begrüßen ist, es sollte mehr sein als ein Abwälzen der Finanzierung, sondern vor allem auch ein Steuerungsinstrument, die Mit-Verantwortung der Bauherren einzufordern, die Interessensabwägung zu steuern und den Denkmälern in dieser Abwägung einen augenscheinlichen Wert zu geben. Die Diskussion um die Kosten der Denkmalpflege wurde ja gerade auch im KReis Siegen-Wittgenstein intensiv diskutiert. Man denke z. B. an die langen Verhandlungen zur Rettung des Gebäudes in der Freudenberger Mittelstraße. Ob die adäquate Präsentation der keltischen Montanregion Siegerland in Siegen -Neiderschelden ohne Landesmittel möglich sein wird, ist nun zumindestens fraglich.
Meine Fragen an Sie wären daher:
1) zieht sich das Land NRW Ihrer Meinung zurecht aus der Denkmalpfelge zurück. Wenn ja, würde mich Ihre Begründung interessieren?
2) Wie stellen Sie sich in Zukunft die Denkmalpflege ohne Landesförderung in unserer Region vor?
Vielen Dank vorab!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Thomas Wolf