Frage an Tanja Gönner von Yacine G. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Frau Gönner,
ich darf leider am 27. März in Ihrem Bundesland nicht wählen, da ich in Augsburg wohne. Dennoch betreffen mich einige Entscheidungen, die in baden-Württemberg getroffen werden, ganz entscheident und bitte Sie darum, mir meine Fragen deshalb dennoch zu beantworten.
Nachdem in Japan Unsicherheiten westlicher Reaktoren offen zu Tage getreten sind, gilt die Aussage "dass unsere Kernkraftwerke nicht mit Kommunistischen Kernkraftwerken, wie dem in Tschernnobyl, vergleichbar sind" nicht mehr. Auch in unseren Reaktoren kann es zu Unfällen kommen, die große Folgen haben können. Mit einem Erdbeben muss man gerade in Baden-Württemberg rechnen, mit einem Ausfall von Stromabhängigen Kühlsystemen, spätestens nach dem Vorfall im Kernkraftwerk Forsmark in Finnland auch.
Aber, selbst wenn man alles erdenkliche für die Sicherheit getan hat, kann es letztlich doch durch eine Verkettung unglücklicher Umstände, zu einem GAU kommen.
Deshalb meine Frage:
Warum verpflichten Sie nicht die Kernkraftwerksbetreiber dazu, Haftpflichtversicherungen für einen eventuellen Super-GAU abzuschließen?
Da keiner der KKW-Betreiber in Deutschland alleine dazu in der Lage wäre, die Schäden eines Super-GAUs zu bezahlen, sollten sie doch verpflichtet werden dafür zu sorgen, dass wir am Ende nicht als Steuerzahler auf dem Schaden sitzen bleiben, oder? Und bitte antworten Sie nicht darauf, dass das den Atomstrom zu teuer machen würde, da man die Versicherungskosten auf den Strompreis umlegen würde, denn letztlich ist doch eines der Hauptargumente für KKWs doch immer der Preis gewesen. Wenn wir aber im Falle eines Flugzeugabsturzes auf ein KKW und den vielleicht dadurch folgenden GAU alle Schäden zahlen müssen, hört sich das echt teuer an. Und gerade wenn so offensichtliche Schwachstellen, wie das aushalten eines Absturzes größerer Flugzeuge, z.B. durch einen Terroranschlag, vorsätzlich nicht ausgemerzt werden, wird mir ganz unwohl.
Mit freundlichem Gruß
Yacine Ghoggal