Frage an Sylvia Kotting-Uhl von Marco M. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Kotting-Uhl,
wir Deutschen leben in einer Zeit des Friedens. Daher ist Deutschland nicht auf Plutonium von AKW's angewiesen. Warum werden dann nicht die Flüssigsalzreaktoren weiter entwickelt bzw erforscht? Thorium gibt es überall auf der Welt ohne dass jm es nutzt und wie ich aus Dokumentarfilmen weiß, gibt es hierbei keinen Abfall, man kann sogar unbeschadet bei laufendem Betrieb im T-Shirt daneben stehen. Letztlich kamen die Uran AKW's nur wegen militärischen Interessen zum Einsatz.
Die Energiewende nur mit Wind und Sonne zu bewältigen kostet sehr viel Platz und ggf viele Bäume und somit CO2 Filter. Dieser Denkanstoß meinerseits stellt vielleicht eine mögliche Ergänzung zur Energiegewinnung dar, zumal der Wirkungsgrad ebenfalls recht gut ist.
Sehr geehrter Herr M.,
die Klimakrise spitzt sich zu und verlangt, dass wir den Komplett-Umstieg auf 100% Erneuerbare so schnell wie möglich schaffen. Gelder, die stattdessen für die Erforschung von Flüssigsalzreaktoren aufgewendet werden, stehen für dieses Ziel nicht mehr zur Verfügung.
Darüber hinaus sind die Reaktoren wegen der chemischen Eigenschaften von Flüssigsalz extrem gefährlich. Dieses ist hochkorrosiv und reagiert heftig mit Wasser, sogar bereits mit Luftfeuchtigkeit. Das brächte neue massive Unfallrisiken mit sich.
Da Thorium selbst kein Kernbrennstoff ist, müssen für die Kettenreaktion in Thorium-Reaktoren Uran oder Plutonium sorgen. Stromversorgung mit Thorium wäre zwangsläufig mit massiver Uran- und Plutonium-Wirtschaft und all ihren Atomunfall- und Proliferationsgefahren verbunden.
Zwar kommt Thorium häufiger auf der Erde vor als Uran, dies gilt allerdings nicht hinsichtlich der abbaubaren Vorkommen und ein Abbau würde sich ähnlich problematisch wie bei Uran gestalten.
Zahlreiche Studien belegen, dass weltweit 100 Prozent Erneuerbare bis 2050 möglich sind, aufgrund von stark fallenden Kosten werden Photovoltaik und Batteriespeicherung die wichtigsten Pfeiler des Erneuerbaren Energiesystems sein.
Hierhin sollten deshalb unsere Forschungsgelder fließen.
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Kotting-Uhl