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Frage von Tim P. •

Frage an Sybille Benning von Tim P. bezüglich Gesundheit

Wir wissen, dass der Umgang mit Antibiotika in der Tierhaltung zu Antibiotikaresistenzen führt. Unsere Enkel werden uns eines Tages fragen, was wir dagegen unternommen haben und wie wir es zulassen konnten, dass deren Kinder (unsere Urenkel) an banalen Infektionen sterben müssen. Was unternehmen Sie, um die Bildung tierhaltungsbedingter Antibiotikaresistenzen in Bakterien zu verhindern?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr P.,

haben Sie besten Dank für Ihre Anfrage. In der Tat: Antibiotika-Resistenzen sind eine ernstzunehmende gesundheitliche Gefahr für Mensch und Tier. Den eingeschlagenen Weg der Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes in der Humanmedizin und der Tierhaltung setzt die Bundesregierung daher konsequent fort. Als Forschungspolitikerin möchte ich hier die wissenschaftliche Aufarbeitung vorangetrieben wissen, um gefährliche Krankheitserreger frühzeitig bekämpfen zu können. Der beste Tierschutz ist eine gute Tierseuchenvorsorge. Diese werden wir gemeinsam mit den Ländern und Kommunen verbessern.

Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung hat die Arbeitsgruppe Antibiotikaresistenz ins Leben gerufen, um ein Lagebild zu Antibiotikaresistenzen im Bereich Tierhaltung und Lebensmittelkette zu bekommen. Die Arbeitsgruppe besteht aus Vertretern des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sowie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Das BVL stellt für Deutschland jährlich Daten zur Abgabemenge von Antibiotika im Veterinärbereich, zu den bundesweiten Kennzahlen zur Therapiehäufigkeit und zu Antibiotikaresistenzen zusammen. Das BfR erhebt weitere Daten zu Antibiotikaresistenzen in der Lebensmittelkette. Auf Initiative des BMEL wurde erstmals eine zusammenfassende Darstellung zu Abgabemengen, Kennzahlen und Resistenzraten erstellt. Dort waren die ersten Ergebnisse erfreulich. Es lässt sich ein klarer Rückgang der Abgabemengen antimikrobieller Tierarzneimittel sowie der Kennzahlen der betrieblichen Therapiehäufigkeit (Ausnahme: Masthähnchen und Mastputen) erkennen. Auch bei den Antibiotikaresistenzen besteht bei den Resistenzraten teilweise ein rückläufiger Trend.

Allerdings: Das Lagebild ermöglicht noch keine Schlussfolgerungen über mögliche ursächliche Beziehungen zwischen den Kenngrößen des Antibiotikaeinsatzes bei Tieren und den Resistenzraten. Die dafür nötigen Analysen wird der Bericht des BMEL zur Evaluierung der 16. Novelle des Arzneimittelgesetzes im Frühjahr 2019 enthalten. Wir informieren Sie gern!

Mit freundlichen Grüßen

Sybille Benning