Frage an Sybille Benning von Tim P. bezüglich Umwelt
Der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung (2/3 der eingesetzten Antibiotika werden nicht an Menschen gegeben, sondern an Tiere) führt dazu, dass immer mehr Resistenzen entwickelt werden. Dies wird eines Tages vielen Menschen das Leben kosten.
Wie so oft spielt CSU-Landwirtschaftsministerin Eigner die Sache herunter und setzt in so einer wichtigen Angelegenheit auf freiweillige Maßnahmen der Landwirte (vielleicht sollte man lieber sagen der Massentierhalter).
Ist es realistisch, dass freiwillige Maßnahmen greifen, wenn (außer den moralitschen) keine Anreize gesetzt werden, diesbezüglich einen Wandel herbeizuführen? Jemand, der bereit ist, Tiere in so unwürdigen, leidvollen Bedingungen zu halten, wird doch nicht weniger Antibiotika einsetzen, nur weil eine Ministerin dies halbherzig von ihnen verlangt.
Glaubt die Union wirklich, dass man mit solchen Maßnahmen etwas erreichen kann, oder knickt da jemand gegenüber der Agrarlobby ein?
Sehr geehrter Herr Pellemeier,
vielen Dank für Ihre Frage.
Tiere sind unsere Mitgeschöpfe, Tierschutz hat in unserer Gesellschaft einen sehr hohen Stellenwert und mir ganz persönlich liegen Tiere sehr am Herzen. Die CDU hat den Tierschutz in ihrem Regierungsprogramm 2013 verankert, was für mich die beste Voraussetzung dafür ist, dass wir auf diesem Gebiet in den nächsten Jahren weiter vorankommen.
Ein wichtiger Punkt ist die Verbesserung der Haltungsbedingungen für Tiere in der Landwirtschaft. Das Problem der beim Menschen auftretenden Resistenzen gegen Antibiotika durch unfreiwillige Einnahme durch das verzehrte Fleisch ist bekannt. Wir setzen uns für europaweit einheitliche höhere Tierschutzstandards ein, zum Beispiel auch die Begrenzung der Transportzeiten für Tiere innerhalb der EU. Wir wollen auch, dass die Fleischprodukte im Handel besser gekennzeichnet werden, damit Verbraucher besser als bislang die Möglichkeit haben, Tierschutz beim Einkauf zu berücksichtigen.
Mit besseren Haltungsbedingungen ist oft verbunden, dass die Waren teurer werden. Sehr deutlich kann man das im Vergleich der Bio-Eier mit solchen aus Bodenhaltung sehen. Ich wünsche mir, dass alle, von den Landwirten bis zu den Verbrauchern, zukünftig noch mehr als bisher darin investieren, dass die Tiere in Deutschland unter besseren Bedingungen leben können.
Mit freundlichen Grüßen
Sybille Benning